• Die Massage – das älteste Heilmittel der Menschheit

    Kaum eine andere Therapiemethode kann auf eine solche lange Geschichte zurückblicken und eine solch weltweite Anwendung aufzeigen wie die Massage. Überall auf der Welt werden die unterschiedlichsten Massagetechniken angewendet, um nicht nur den Körper sondern sogar den Geist zu entspannen. Eine gut durchgeführte Massage kann in einer physiotherapeutischen Behandlung zum erfolgsentscheidenden Faktor werden. Aber nicht jede Massage ist auch gut. Interessante Informationen zur Tradition, den Massageformen und der physiotherapeutischen Anwendung finden sich im folgenden Artikel.

    Die Massage – eine Begriffserklärung

    Der Wortstamm des Begriffs Massage findet sich in vielen Sprachen. So bedeutet das französische „masser“ übersetzt „massieren“ und ähnelt damit auch dem arabischen Wort für „berühren“ und „betasten“ sowie dem griechischen Wort für „kauen“ und „kneten“. Wie auch immer benannt, allen gemeinsam ist der mechanische Einfluss auf Haut und Muskulatur von außen durch Einwirkung mit den Händen. Üblicherweise kommen dabei Dehnungs-, Zug- und Druckreiz zum Einsatz. Die Massage wirkt sich nicht nur lokal am Massageort sondern auch auf den restlichen Körper und sogar die Psyche positiv aus.

    Die Massage – das älteste Heilmittel der Menschheit

    Lange Tradition – Massagen gestern und heute

    Historiker gehen davon aus, dass die Anwendung von Massagetechniken schon vor über 5000 Jahren begonnen hat. Es gibt Nachweise, dass im alten China schon 2500 Jahre vor Christus Massagen angewendet und sogar von Gelehrten in Schriften beschrieben und festgehalten wurden. Ausgehend von China und Persien gelangte die Massage über Ägypten und Griechenland bis nach Europa. Zu den Zeiten des Mittelalters verlor die Massage als „heidnische Heilkunst“ stark an Bedeutung und konnte diese erst im 17. Jahrhundert zurück erlangen. Gelehrte wie Samuel Hahnemann – der Begründer der Homöopathie – griffen in den letzten Jahrhunderten die Massagetechniken wieder auf und verliehen ihnen damit wieder eine größere Bedeutung.

    Die Entwicklung der modernen Massage

    Zu Beginn des 19.ten Jahrhunderts entwickelte sich basierend auf den Lehren des Schweden Pehr Henrik Ling die moderne Massage. Viele Ärzte in ganz Europa nahmen die positive Entwicklung und Anwendung der Massagen auf und etablierten sie so als anerkannte Behandlungsmethode. Bis heute hat sich der Begriff der schwedischen Massage als Bezeichnung für die moderne Massage gehalten. Ergänzt wurde diese traditionelle Massage durch spezielle Massageformen wie die Lymphmassage. Heutzutage obliegt die Massagehoheit nicht mehr den Ärzten, sondern den Physiotherapeuten.

    Die Wirkung der Massage

    So unterschiedlich wie die verschiedenen Massageformen und Techniken, so unterschiedlich ist auch deren Effekt im Körper. Fast allen Massageformen gemeinsam ist eine Steigerung der Durchblutung in Haut und Muskulatur des massierten Bereiches. Verspannungen in Haut, Bindegewebe und Muskulatur werden gelöst und die Muskulatur gelockert. Dies kann eine schmerzlindernde Wirkung haben. Darüber hinaus wirken Massagen meist entspannend auf den gesamten Körper und die Psyche. Nachweisen lässt sich das zum einen über eine sinkende Herzfrequenz und zum anderen über den reduzierten Stresslevel des Patienten.

    Die Formen der Massage

    Man unterscheidet grundsätzlich die direkte von der reflektorischen Massage. Während bei der direkten Massagen die verspannte oder geschädigte Haut und Muskulatur massiert werden, setzt sich die reflektorische Massage eine indirekte Behandlung von inneren Erkrankungen über einen sogenannten Reflexbogen zum Ziel.

    Anwendung der klassischen Massage

    Die klassische Massage wird vor allem zur Behandlung von Verhärtungen und Verspannungen der Muskulatur eingesetzt. Betroffen sind dabei vor allem die Auswirkungen der verschiedensten Rückenleiden, welche einen immer größeren Anteil der Bevölkerung betrifft. Aber auch posttraumatische Veränderungen lassen sich mit Hilfe der klassischen Massage behandeln. Darüber hinaus kann die klassische Massage auch bei neurologischen Erkrankungen wie beispielsweise bei Spastiken oder Neuralgien zum Einsatz kommen.

    Die wichtigsten Handgriffe

    Fünf grundsätzliche Handgriffe machen die klassische Massage aus. Die einleitende und angenehmste Anwendung ist die Streichung, auch Effleurage genannt. Sie wird genutzt, um das Massageöl zu verteilen und eine Verbindung zwischen Patient und Masseur aufzubauen. Danach folgen die weiteren Handgriffe wie die Petrissage – die Knetung oder auch Walkung genannt – sowie die Friktion – die Reibung. Abgerundet werden die Handgriffe durch die Klopfung – auch bezeichnet als Tapotement – und die Erschütterung, wie die Vibration auch genannt wird.

    Ein Fazit: Die Massage zählt zu den am häufigsten eingesetzten und wirkungsvollsten Methoden der Physiotherapie. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Massagetechniken mit unterschiedlichen Zielen und Erfolgen. Letzteres hängt vor allem von der Auswahl der Technik und der Qualität der Massage ab.
    Kommentare 1 1 Kommentar zu Massage, Therapiemethode, Massagetechniken, Verhärtungen und Verspannungen, Spastiken oder Neuralgien
    1. Schwester_Petra -
      "Die Massage zählt zu den am häufigsten eingesetzten und wirkungsvollsten Methoden der Physiotherapie". Dem widerspreche ich! Es ist die harmloseste Form. Sie wirkt sich vor allem auf das Wohlbefinden und vielleicht auf die seelische Verfassung auf. Punkt! An den körperlichen Strukturen ändert eine Massage nur bedingt etwas, wenn man jetzt mal von Alexander- oder Rolfing TEchniken, oder ähnlichem absieht, was aber im allgemeinen Sprachgebrauch auch gar nicht unter den Begriff "Massage" fällt.