• Die Craniosacral-Therapie: mit sanfter Behandlung Blockaden lösen

    In den letzten Jahren hat sich neben der Physiotherapie auch die Osteopathie und mit ihr die Craniosacral-Therapie – die CST – als anerkannte Therapieform hierzulande durchgesetzt. Ein deutlicher Hinweis darauf ist die Tatsache, dass mittlerweile sogar einige gesetzliche Krankenkassen die Behandlung durch einen Osteopathen bezahlen. Vor allem Migräne, Rückenbeschwerden, Erschöpfungszustände und Tinnitus aber auch viele andere Erkrankungen können osteopathisch oder sogar craniosacral erfolgreich behandelt werden. Die craniosacrale Therapie gilt als besonders sanfte Methode und kann bei Patienten aller Altersstufen angewendet werden.

    Die Craniosacral-Therapie: mit sanfter Behandlung Blockaden lösen

    Die Craniosacral-Therapie im Überblick

    Das manuelle Verfahren der Craniosacral-Therapie stellt eine alternativ-medizinische Behandlungsform dar. Sie hat sich im Rahmen der Osteopathie entwickelt und gehört heute als fester Bestandteil in das osteopathische Behandlungskonzept bei den unterschiedlichsten Erkrankungen. Das manuelle Verfahren wird im Wesentlichen am Schädel, am Nacken, am Zungenbein, am Thorax und in den Bereichen der Wirbelsäule, der Füße und des Kreuzbeins ausgeführt. Die Bezeichnung craniosacral leitet sich deshalb auch von den lateinischen Worten für Schädel – Cranium – und für Kreuzbein – Os sacrum – ab.

    Die Grundlagen der Craniosacral-Therapie

    Bereits Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten zwei amerikanische Ärzte, dass die Schädelkochen und Gewebe feine, rhythmische Eigenbewegungen aufweisen. Zurückgeführt werden konnten die Eigenbewegungen auf die rhythmische Pulsation der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit, welche auf die äußeren Gewebe und Knochen übertragen werden und so für den behandelnden Osteopathen fühlbar werden. Ein Experte der Craniosacralen Therapie – der Osteopath John E. Upledger – beschrieb in seinem Buch „Lehrbuch der Craniosacralen Therapie“ eine rhythmische Bewegung der äußersten Hirnhaut mit einer Frequenz von acht Bewegungen pro Minute.

    Das Behandlungskonzept der Craniosacralen Therapie

    Grundlage der Craniosacralen Therapie ist also die Annahme, dass die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit in einem ständigen Fluss ist und wie das Blut mit einer bestimmten Frequenz im Körper bewegt wird. Kommt es in diesen Bereichen zu Blockaden oder Verklebungen, so wird diese rhythmische Pulsation gestört, was zu unangenehmen Folgen wie Schmerzen oder Funktionsausfällen führen kann. Der behandelnde Osteopath stellt im Zuge der Behandlung fest, wo mögliche Störungen der Eigenbewegungen liegen, um diese dann gezielt lösen zu können. Dafür führt der CST-Kundige eine Craniosacral-Massage durch. So werden die Blockenden gelöst und die rhythmische Pulsation wieder hergestellt. Begleitet werden muss diese Therapie aber auch durch eine Suche nach der Ursache für die behandelten Blockaden.

    Welche Erkrankungen lassen sich craniosacral behandeln?

    Die craniosacrale Therapie wird ganz häufig in Kombination mit anderen osteopathischen Behandlungskonzepten eingesetzt. Sie erleichtert dem behandelnden Osteopathen den Zugang zum Körper des Patienten und stimmt auf die unter Umständen noch folgende manuelle Therapie ein. Je nach Krankheitsbild kann aber auch nur die craniosacrale Therapie zum Einsatz kommen. Viele Heilpraktiker setzen die CST zur Behandlung der typischen Folgeerkrankungen von negativem Stress ein: Beschwerden wie Migräne, Rückenprobleme mit Verspannungen oder Bandscheibenproblemen, Tinnitus oder allgemeine Erschöpfung sind häufig der Anlass für den Beginn einer Craniosacral-Therapie. Dabei gilt der allgemeine Grundsatz, dass die Behandlung umso sanfter und langandauernder durchzuführen ist, desto schwerer oder langanhaltender die Beschwerden sind.

    Die Grenzen der Craniosacral-Therapie

    Bis heute gibt es keine randomisierte, kontrollierte Studie, welche die Wirkung der Craniosacral-Therapie sicher nachgewiesen hat. Aus anatomischer Sicht gibt es auch keine direkte Erklärung für die rhythmische Pulsation oder die Eigenbewegungen von Knochen oder Gewebe. Im Gegenteil, die Schulmedizin geht davon aus, dass sich die Schädelplatten beim Erwachsenen gar nicht mehr bewegen können, weil sie verwachsen sind. Die Lehre der CST sieht das anders, kann die Annahmen, die der Craniosacral-Therapie zugrunde liegen jedoch nicht nachweisen. Dennoch gibt es Studien, die eine schmerzlindernde Wirkung und eine günstige Beeinflussung des Wohlbefindens nachweisen.

    Ein Fazit: Die Craniosacral Therapie gehört wie einige andere alternativ-medizinischen Behandlungsformen bis heute zu den skeptisch und mit etwas Misstrauen von der Schulmedizin beobachteten Therapien. Allerdings gibt es sehr wohl Hinweise auf einen Behandlungserfolg durch die CST – sei er nun „echt“ oder durch einen Placebo-Effekt hervorgerufen. Deshalb und weil die Craniosacral-Therapie ohne Zweifel als sehr sanft und gut verträglich bezeichnet werden kann, ist sie grundsätzlich immer einen Versuch wert, bevor „schwere Geschütze“ gegen manche Beschwerden aufgefahren werden.