• Desinfektionen: Wirkung und Anwendungsbereiche

    Das Anwenden von Desinfektionsmittel ist eine der hilfreichsten Maßnahmen, um einer Ausbreitung von Keimen entgegenzuwirken. Vermehren sie sich, verzögert dies die Heilung bestehender Wunden und erhöht das Risiko einer erneuten Infektion. Daher gilt es, dort Desinfektionsmittel zur Verfügung zu stellen, wo eine pathogene Keimbelastung eine Rolle spielen kann. Welche Möglichkeiten einer Desinfektion bestehen und welchen Effekt haben sie? Wer etwas tiefer in die Materie eintaucht, entdeckt bei einer Desinfektion mehr als die geläufigen Facetten.

    Die Wirkung von Desinfektionsmittel


    Das Desinfizieren verändert die Struktur von Proteinen und anderen Biomolekülen. Diese sogenannte Denaturierung nimmt Einfluss auf ihre DNA und macht sie zu großen Teilen unschädlich. Mikroorganismen, zu denen maßgeblich Bakterien zählen, bestehen hauptsächlich aus Eiweißen, die während des Desinfektionsprozesses aufgespalten werden. Somit wird ihnen die Grundlage zur Existenz und Vermehrung entzogen. Einige Desinfektionsmittel sind zusätzlich in der Lage, die fetthaltigen Lipidmembranen von Keimen zu beschädigen. Gleiches gilt für ihre Nukleinsäuren.



    Die Anwendung von Desinfektionsmittel bei Wunden


    Gelangen Keime in offene Wunden, finden sie dort den Nährboden, den sie zum Überleben und Vermehren benötigen. Um dem entgegenzuwirken, ist die Anwendung von Wunddesinfektionsmittel entscheidend. Immer mehr Gesundheitseinrichtungen setzen dabei auf Lösungen, die gleichzeitig pflegende Eigenschaften haben, indem sie beispielsweise den Wundrändern Geschmeidigkeit verleihen. Auf diese Weise lässt sich die Wundheilung beschleunigen.

    Anwendungs- und prozessbezogene Differenzierungen bei Desinfektionsmittel-Vielfalt

    Desinfektionsmittel unterscheiden sich zum einen hinsichtlich des vorgesehenen Anwendungsbereiches. Neben Desinfektionsmittel für die Haut stehen spezielle Lösungen für Oberflächen, medizinische Instrumente, aber auch Trinkwasser zur Auswahl.

    Weiterhin lassen sich die Desinfektionsprozesse wie folgt differenzieren:


    • Thermische Desinfektion
    • Chemische Desinfektion
    • Physikalische Desinfektion
    • Natürliche Desinfektion

    Thermische Desinfektion


    Die thermische Desinfektion ist ein Prozess, bei dem Keime unter dem Einfluss hoher Temperaturen zerstört werden. Außerdem spielt gleichzeitig ein feuchtes Milieu eine große Rolle. Hierbei handelt es sich beispielsweise um das Eliminieren von Mikroben mithilfe von kochendem Wasser.

    Chemische Desinfektion


    Bei einer chemischen Desinfektion erfolgt die Inaktivierung krankmachender Erreger unter dem Einfluss synthetisch hergestellter Desinfektionsmittel. Hochwertigen Desinfektionsmitteln, wie sie im Bereich der Wundversorgung zum Einsatz kommen, wird eine hohe Wirksamkeit nachgesagt.

    Physikalische Desinfektion


    Trockene Hitze oder Strahlung übernimmt bei Gegenständen die physikalische Desinfektion. Werden keimbelastete Objekte UV-Licht ausgesetzt, lösen sich die anhaftenden Erreger auf. Daher lohnt es sich, häufig genutzte Gegenstände wie Schlüssel, Brillen & Co. von Zeit zu Zeit in einer Desinfektionsbox zu reinigen.

    Natürliche Desinfektion


    Wer auf die Kraft der reinen Natur setzen und auf sämtliche anderen Hilfsmittel verzichten möchte, kann für eine natürliche Desinfektion Essigessenz nutzen.

    Was leisten hochwirksame Desinfektionsmittel?


    Um Keime tiefenwirksam zu eliminieren, müssen Desinfektionsmittel in der Lage sein, bis in die Tiefen der zu behandelnden Materie vorzudringen. Erst dann lässt sich eine vollumfängliche Reduzierung der Keimbelastung erreichen. Anders als bei der Sterilisation, die eine 100%ige Keimreduzierung vorsieht, kann bei Anwendung hochwertiger Desinfektionsmittel von einer rund 80%igen Minimierung der Erreger ausgegangen werden. Die Toxizität des Mittels ist dabei lediglich systemisch, wirkt sich aber nicht auf den Organismus aus. Weiterhin sind hochwertige Desinfektionsmittel biologisch abbaubar und entwickeln lediglich eine geringe Geruchsbelastung.


    Fazit


    Die Verwendung von Desinfektionsmitteln hat sich als bewährte Methode in vielen Bereichen, besonders im medizinischen Sektor, erwiesen. Sie helfen insbesondere, einer Ausbreitung von Keimen entgegenzuwirken. Doch vor allem auch bei der Wundversorgung sind sie unerlässlich.