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Erstmals Erprobung einer neuen Versorgungsform

Dortmund/Bochum, 21. Januar 2011. Können Patienten besser versorgt und trotzdem Kosten im Gesundheitswesen eingespart werden? Ein deutschlandweit erstes „Modellvorhaben in der Physiotherapie“ soll diese Frage beantworten.
Zusammen mit der gesetzlichen Krankenkasse BIG direkt gesund erprobt der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V. in 2011 eine neue, unabhängige Versorgungsform: In rund 40 Modellpraxen sollen Therapeuten selbst über Umfang und Art der Behandlung entscheiden. Bislang wird dies noch durch die ärztliche Verordnung festgelegt. „Wir wollen feststellen, ob mehr Autonomie Vorteile für die Versorgungsqualität und Kostenentwicklung bringt“, erläutert IFK-Vorsitzende Ute Repschläger das wissenschaftlich gestützte Modell-Projekt. In den kommenden Wochen und Monaten werden BIG-Versicherte ausführlich über ihre Möglichkeit zur Teilnahme informiert.

„Die BIG ist sehr an der verbesserten Versorgung ihrer Versicherten interessiert“, erläutert BIG-Vorstandsvorsitzender Frank Neumann die Beteiligung an dem Forschungsprojekt. Das fachliche Konzept wurde bereits gemeinsam entwickelt und vom Bundesversicherungsamt freigegeben. Teilnehmen können BIG-Versicherte über 18 Jahren mit Muskel- und Skeletterkrankungen von Rücken, Becken und Beinen. Für ihre Behandlung werden 40 IFK-Praxen nach festen Qualitätskriterien aus den Modellregionen Berlin und Westfalen-Lippe ausgewählt. Das Interesse der Physiotherapeuten, die Evaluation dieser neuen autonomen Versorgungsform zu unterstützen, ist groß.

Die Möglichkeit für Modellvorhaben nach § 63 SGB V besteht bereits seit 2008. Bislang wurde jedoch noch kein Konzept mit einer gesetzlichen Krankenversicherung umgesetzt. Das Modell sieht vor, dass Physiotherapeuten zwar eine ärztliche Verordnung mit Diagnose erhalten, die Auswahl der therapeutischen Maßnahme (z. B. Krankengymnastik, Massage oder Gerätetraining), die Dauer der Behandlungsserie und die Frequenz der Behandlungseinheit jedoch selbst bestimmen dürfen. „Das Modellvorhaben ist ein Beitrag zur berufspolitischen Debatte, der geeignet ist, das Berufsbild in den nächsten Jahren schrittweise aus der Abhängigkeit der ärztlichen Verordnung zu lösen“, ist IFK-Vorsitzende Ute Repschläger überzeugt.

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