• Gut versichert – welche Versicherungen sind notwendig für Physiotherapeuten?

    Versicherungen – für viele ein echtes Unwort, muss man sich doch eigentlich regelmäßig damit befassen, um stets gut abgesichert zu sein ohne zu viel Geld dafür auszugeben. Allerdings empfinden viele den Papierkram als echte Belastung und widmen dem wichtigen Thema Versicherungen deshalb nicht so viel Zeit wie sie sollten. Denn nur wer gut versichert ist, kann „sicher“ sein, nicht durch ein Missgeschick, eine Krankheit oder auch einen beruflichen Fehler in den finanziellen Ruin zu steuern. Einigen Versicherungen wie die Haftpflichtversicherung sind unverzichtbar. Andere nicht notwendig, aber empfehlenswert. Einige sogar unnötig. Über welche Versicherungen sich Physiotherapeuten und verwandte Berufe unbedingt Gedanken machen sollten, steht in diesem Artikel.


    Versicherung


    Die Qual der Wahl: Versicherungen auswählen

    Das Angebot an Versicherungen ist riesig. Im Grunde gibt es zwei Arten von Versicherungen: die einen sichern den Versicherten selbst ab, die anderen sichern die ab, mit denen der Versicherte zu tun hat. Ein Beispiel für eine Selbstabsicherung ist die Krankenversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Andere werden zum Beispiel durch eine Haftpflichtversicherung oder eine Kfz-Versicherung abgesichert. Einige der Versicherungen sollte man unbedingt abschließen, weil sie entweder Vorschrift oder zumindest absolut notwendig sind. Dazu zählt beispielsweise die Kfz-Haftpflicht, ohne die eine Zulassung des Autos nicht möglich ist. Andere Versicherungen, wie die Berufsunfähigkeitsversicherung sind dagegen nicht verpflichtend, aber sehr empfehlenswert. Versichern müssen sich Physiotherapeuten sowohl aus beruflicher als auch aus privater Sicht.

    Beruflich gut abgesichert

    Im beruflichen Bereich gibt es im Wesentlichen drei Bereiche, die bedacht werden müssen: die tägliche Arbeit des Physiotherapeuten, die Praxis und das Praxis-Fahrzeug.

    Am einfachsten ist es beim Praxis-Fahrzeug. Es muss eine Kfz-Haftpflichtversicherung haben. Neue oder geleaste Fahrzeuge sollte man außerdem Vollkasko versichern, weil im Falle eines Unfalles der Schaden sonst sehr hoch wäre.

    Ebenfalls unverzichtbar ist diene Betriebs- oder Praxishaftpflichtversicherung. Sie greift, wenn der Praxisinhaber oder einer seiner Mitarbeiter einen Schaden gegenüber Dritten verursacht hat. Dies könnte beispielsweise bei einem Behandlungsfehler der Fall sein, aber auch wenn zum Beispiel ein Patient in der Praxis hin fällt.

    Die Praxis selbst kann man mit einer Inventarversicherung schützen. Bei Schäden durch Einbruch, Diebstahl, Feuer oder Wasser ist so das Inventar der Praxis gut versichert. Gehört dem Eigentümer der Praxis auch das Praxisgebäude kommen mit eine Wohngebäude und der Gebäudehaftpflicht weitere notwendige Versicherungen hinzu.

    Auch an die private Absicherung denken

    Aber nicht nur aus beruflicher sondern auch aus privater Sicht, sollten Physiotherapeuten sich absichern. Im Zusammenhang mit der Arbeit stehen dabei im Wesentlichen zwei Arten von Versicherungen im Vordergrund: die Krankenversicherung einschließlich Krankentagegeldversicherung sowie die Berufsunfähigkeitsversicherung.

    Als Selbständiger kann man sich entweder freiwillig gesetzlich oder privat krankenversichern. Darauf darf man auf keinen Fall verzichten, auch wenn die monatliche Belastung durchaus einige Hundert Euro beträgt. Für Freiberufler außerdem sinnvoll ist eine Krankentagegeldversicherung, um im Falle einer Erkrankung das persönliche Einkommen zu garantieren. Denn anders als Angestellte erhalten Freiberufler keine Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber.Eine Erkrankung kann auch dazu führen, dass man seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Ist das der Fall, greift die Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie zahlt eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente, wenn der Betroffene nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben. Beim Abschluss dieser Versicherung muss man aber genau hinschauen: viele Berufsunfähigkeitsversicherungen verlangen, dass man im Notfall auch einer ganz anderen Tätigkeit nachgeht, die körperlich möglich ist. Deshalb sollte man darauf achten, dass die Versicherung dann zahlen muss, wenn die bisherige Tätigkeit unmöglich geworden ist.

    Nicht am falschen Ende sparen

    Viele Versicherungen kosten nur, werden aber nie in Anspruch genommen. Das ist einerseits aufgrund der Kosten unschön, andererseits aber auch erfreulich, wenn kein Schaden vorlag. Dennoch sollte man bei der Auswahl der Versicherung nicht automatisch das günstigste Angebot wählen, sondern intensiv vergleichen. Letzten Endes zählt das Preis-Leistungs-Verhältnis der Versicherung, nicht der eine Preis.

    Versicherungsstatus regelmäßig prüfen

    Eine Versicherung abschließen – das ist zwar für viele nervig, aber noch ganz gut zu bewerkstelligen. Was viele danach aber vergessen, ist die regelmäßige Prüfung der Versicherungssummen. Wächst die Praxis beispielsweise an Mitarbeitern und Größe kann sich das auf die Haftpflichtversicherung ebenso auswirken wie auf die Inventarversicherung. Auch die Höhe des Einkommens kann sich verändern – und damit die Höhe der gewünschten Berufsunfähigkeitsrente. Darüber hinaus kann man mit einer sinnvollen Gestaltung der Versicherungen auch eine Menge Geld sparen. Für viele Physiotherapeuten ist die Betreuung durch einen Versicherungsmakler eine sinnvolle Unterstützung.

    Fazit: Versicherungen gehören für viele Physiotherapeuten und Praxen nicht zum Lieblingsthema im Berufsalltag. Dennoch sind viele Versicherungen unbedingt notwendig. Wichtig ist aber nicht nur der Abschluss sondern auch die regelmäßige Prüfung der Absicherung.