• Volkskrankheit Hüftgelenksarthrose: Physiotherapie und physikalische Therapie helfen langfristig!

    Die Hüfte ist besonders häufig von einer altersbedingten Arthrose betroffen. Die Schmerzen und abnehmende Beweglichkeit reduzieren die Lebensqualität der betroffenen Patienten enorm – oft genug soweit, dass sie jegliche Bewegung einstellen. In den letzten Jahrzehnten wurden deshalb hochfunktionelle und zuverlässige Prothesen entwickelt, die heute in über 150.000 Fällen pro Jahr
    in Deutschland zur Anwendung kommen. Aber schon lange bevor dieser finale Schritt gemacht wird, können Patienten, Ärzte und Physiotherapeuten ganz viel tun, um das Fortschreiten der Erkrankung zu vermeiden und den operativen Eingriff so lange wie möglich hinaus zu zögern.

    Hüftgelenksarthrose

    Symptome und Beschwerden bei Hüftgelenksarthrose

    Das erste und für den Patienten recht schnell greifbare Anzeichen für eine beginnende Erkrankung des Hüftgelenks sind Schmerzen. Typisch für eine Hüftgelenksarthrose ist der Morgenschmerz, der durch Einlaufen vergeht sowie ein belastungsabhängiger Schmerz, welcher sich im Laufe des Tages und in Abhängigkeit von der Laufleistung weiter verschlimmert. Eine Hüftgelenksarthrose kann sich entweder aufgrund von einer übermäßigen Belastung im Laufe des Lebens entwickeln (Verschleißerscheinung) oder aufgrund einer Fehlstellung oder Fehlbelastung entfalten. Schon kindliche Fehlstellungen und Hüfterkrankungen können im späteren Leben zu einer Hüftgelenksarthrose führen. Sie kann außerdem von einer entzündlichen Erkrankung begleitet sein, muss es aber nicht. Viele Patienten berichten außerdem über eine schubweise Verschlimmerung.

    Therapieweg abhängig von der Schwere der Erkrankung

    In den meisten Fällen wird die Hüftgelenksarthrose aufgrund der Schmerzbeschreibung des Patienten und nach Analyse des Gangbildes mit Hilfe einer Röntgenaufnahme festgestellt. Mit Hilfe des Röntgenbildes und einiger weiterer diagnostischer Methoden kann die Hüftgelenksarthrose von anderen Hüfterkrankungen abgegrenzt werden und zugleich der Anteil entzündlicher Vorgänge eingeordnet werden. Die konservative setzt sich in der Regel aus einer Kombination einer Schmerztherapie mit einer physiotherapeutischen Betreuung zusammen. Ist diese Art der Behandlung nicht mehr ausreichen, um den Patienten eine ausreichende Lebensqualität mit geringen Schmerzen und guter Beweglichkeit zu verschaffen, bleibt nur noch die operative Therapie. Dabei wird das Hüftgelenk von einer Prothese ersetzt, welche in den umliegenden Knochen verankert wird.

    Die Beweglichkeit erhalten verzögert den operativen Eingriff

    Die Physiotherapie mit all ihren Möglichkeiten stellen ein wichtiges Standbein der konservativen Therapie dar und arbeitet dabei mit der Schmerztherapie Hand in Hand. Mit Hilfe verschiedener physikalischer Anwendungen kann die Beweglichkeit des betroffenen Gelenkes erhalten werden, indem Gelenkversteifungen beseitigt oder verhindert werden. Auch die Förderung der Durchblutung des Gelenkes gilt als hilfreich. Wichtig ist, dass die Patienten während der Behandlung keine oder nur ganz leichte Schmerzen haben. Eine geeignete Schmerztherapie ist deshalb unbedingt empfehlenswert.

    Das Gelenk schützen durch gezielten Muskelaufbau

    Wie alle Gelenke profitiert auch das Hüftgelenk von einer kräftigen Umgebungsmuskulatur. Umso größer der Anteil an Belastung ist, den die Muskulatur rund um das Gelenk übernehmen kann, desto geringer ist den Anteil, den der Gelenkapparat mit dem angegriffenen Knorpelbelag übernehmen muss. Eine Vergrößerung der Muskelmasse und Kraft wirken daher schützend auf das Hüftgelenk und können deshalb einem Fortschreiten der Hüftgelenksarthrose wirksam vorbeugen. Wichtig ist dabei, dass der Aufbau der Muskulatur schonend und anatomisch richtig erfolgt, um eine Fehlbelastung des Gelenks zu vermeiden. Mit Hilfe geeigneter Übungen lässt sich so nicht nur die Muskulatur trainieren, sondern durch aktive Dehnung und Bewegung auch die Beweglichkeit der Hüfte erhalten.

    Unterstützende Maßnahmen und Beratung sind wertvoll

    Über die physikalischen Maßnahmen und Übungen hinaus, sollte auch die Begleittherapie auf die Hüftgelenksarthrose abgestimmt werden. Vor allem den Wärme- und Kälteanwendungen kommt hierbei eine wichtige Bedeutung zu. Bei akuten Schmerzen kommt Kälte zum Einsatz. Vielen Patienten mit chronischen Schmerzen hilft aber auch Wärme in Form von Fangopackungen, Moorbädern oder feuchten Wickeln. Sie wirken durchblutungsfördernd und entspannen die umliegenden Muskeln, die sich aufgrund der Schonhaltung aufgrund der ständigen Schmerzen verspannen.

    Fazit: Die Hüftgelenksarthrose gehört zu den am häufigsten auftretenden Hüftgelenkserkrankungen und resultiert recht häufig in einem operativen Eingriff. Mit Hilfe geeigneter Schmerztherapie und der Physiotherapie mit all ihren Möglichkeiten lässt sich die Operation häufig aber über Jahre aufschieben.