• Lauftherapie – Ein sanfter Weg zu mehr Wohlbefinden

    Wegweisend für die Lauftherapie in Europa war Prof. Dr. Alexander Weber, der von amerikanischem Vorbild inspiriert wurde und 1991 auch das Deutsche Lauftherapiezentrum mitbegründete. Dieses Zentrum bildet bis heute Lauftherapeuten und -pädagogen aus. Diese Menschen sind überzeugt von der vielfältigen Wirkung des Laufens auf den menschlichen Körper aber auch Geist und geben diese Überzeugung weiter.

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    Die Auswirkungen der Lauftherapie

    Der Lauftherapie sieht als übergeordnetes Ziel die Salutogenese. Im Gegensatz zum häufigen Ziel klassischer Medizin, die Ursachen einer Krankheit auszumachen (genannt Pathogenese), konzentriert sich die Lauftherapie darauf, die Entstehung von Gesundheit zu erklären und Prozesse zur Gesunderhaltung zu unterstützen. Häufig versteht sie sich als Hilfe zur Selbsthilfe.

    Physische Verbesserungen

    Durch die entsprechenden Therapiemaßnahmen kann zum Beispiel der Herzschlag verlangsamt und das Herz besser mit Sauerstoff versorgt werden. Nach körperlichen Anstrengungen erholt man sich dann schneller wieder. Außerdem wird die Anzahl an Kapillaren vergrößert und die Skelettmuskulatur kann effizienter mit Nährstoffen versorgt werden. Daneben wird die Verdauung angeregt und Blutfette reduziert. Da auch das Gehirn stärker durchblutet und das Nervenwachstum unterstützt wird, kann beispielsweise der Leistungsverlust des Gehirns im Alter verlangsamt werden.

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    Psychische Veränderungen

    Das Laufen fördert der Therapie zufolge aber auch eine veränderte Wahrnehmung der eigenen Person. Allein indirekte Faktoren wie Muskelaufbau und Gewichtsverlust auf Grund vermehrter Fettverbrennung führen dazu, dass man sich stärker und schöner fühlt. Das verbessert das Selbstbewusstsein. Aktives Laufen führt außerdem dazu reaktives, defensives Alltagsverhalten abzulegen und sich zu trauen, aus festgefahrenen Mustern auszubrechen. Auch der Sozialaspekt gemeinsamen Laufens in der Gruppe wirkt sich positiv auf den seelischen Zustand des Menschen aus.

    Wie gestaltet sich die Therapie?

    Die Therapie kann sich je nach Klient unterschiedlich gestalten. Im Mittelpunkt steht natürlich das Laufen. Jedoch soll sich der Klient nicht bis zur Erschöpfung auspowern, sondern auf angenehme Weise seine Leistung steigern. Es wird hierbei auch mit vielen Gesprächen gearbeitet. Theoretische Wissensvermittlung über den menschlichen Körper hilft dabei, den eigenen Körper bewusster wahrzunehmen und auf dessen Signale reagieren zu können. Auch sind beispielsweise Dehnübungen in der Therapie vorgesehen. Sie wird oftmals noch um Verhaltenstraining, Entspannungsmethoden wie Meditation oder Ernährungsberatung erweitert. Es gibt sehr verschiedene Angebote für die Dauer entsprechender Laufkurse. Häufig wird jedoch ein Zeitraum von einigen Wochen empfohlen, in denen man an mehreren Tagen zusammenkommt.

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    Alternative Möglichkeiten

    Wer nicht die Zeit mitbringt, einen ganzen Kurs zu besuchen, kann zunächst auch so versuchen, seine täglich zurückgelegten Schritte zu erhöhen. Eine gute Möglichkeit, sich einen schnellen Überblick über seinen aktuellen Stand zu verschaffen, bietet der kostenfreie Test „Vitawalker“. Er fragt nicht nur ab, ob man zu Fuß oder mit dem Auto zur Arbeit oder zum Einkaufen gelangt und welche Sportart man betreibt, sondern berechnet auch Haus- und Gartenarbeit, Kinderbetreuung etc. mit ein. Gleichzeitig erhält man beim Ausfüllen des Tests viele Anregungen, wie man sich noch steigern kann sowie eine erste Auswertung. Wenn man wieder einmal bewusster darauf achtet, sich im Alltag mehr zu bewegen, kann man schon nach kurzer Zeit positive Veränderungen feststellen.