• Wohnung schnell barrierefrei machen - so gehts!

    Im Allgemeinen ist im Alltag alles auf jüngere und gesunde Menschen ausgerichtet. Menschen mit körperlichen Einschränkungen klagen daher oft und sagen: "man ist nicht behindert, sondern man wird behindert". Mit ein paar kleinen Veränderungen in privaten und öffentlichen Bereichen wird es jedoch möglich, auch Rollstuhlfahrern und anderweitig eingeschränkten Personen mehr Selbständigkeit zu ermöglichen. Das Stichwort heißt hier "barrierefrei".

    Was genau bedeutet der Begriff barrierefrei?

    Unter dem Begriff "barrierefrei" versteht man die einfache Zugänglichkeit aller Räume für Personen mit körperlichen Einschränkungen und Behinderungen. Besonders bei Rollstuhlfahrern, ist die Barrierefreiheit sehr wichtig.


    Eine barrierefreie Gestaltung finanzieren

    Die barrierefreie Gestaltung von Haus oder Wohnung kann unter Umständen sehr kostspielig werden. Dies hängt ganz vom Umfang der notwendigen Anpassungen ab. Für das tägliche Leben gibt es jedoch eine Reihe von Hilfsmitteln, die vieles vereinfachen können. Die verschiedenen Hilfsmittel können auf Antrag zum Teil von der gesetzlichen Krankenkasse finanziert oder anteilmäßig bezahlt werden. Dies gilt zum Beispiel für:

    • Duschsitze
    • Wannenlift
    • Toilettensitzerhöhung

    Über ein Rezept vom Haus- oder Facharzt, kann die Krankenkasse diese Art von Hilfsmitteln genehmigen. Bei entsprechender Diagnose und einem durch den MDK (medizinischer Dienst der Krankenkasse) festgestellten Pflegegrad, haben Patienten auch einen Anspruch auf finanzielle Zuschüsse für die barrierefreie Gestaltung des Wohnumfeldes. Eine Nachfrage und Beratung bei der Kasse lohnen sich und helfen bei Anpassungen des Umfelds Geld zu sparen.

    Bauliche Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit

    Mit zunehmendem Lebensalter kann die Mobilität abnehmen und auch gesundheitliche Probleme und Erkrankungen wie Rheuma, Hüftarthrose, Parkinson oder die Folgen eines Schlaganfalls, machen vielen Senioren zu schaffen. Die Nutzung von Gehhilfen wie Rollator und Stock oder ein Rollstuhl, werden dann nötig. Um die Selbständigkeit im Alltag so weit wie möglich zu erhalten, gibt es verschiedene Optionen. Eine davon ist die barrierefreie Gestaltung der Wohnung und des Umfelds.



    Neben dem Einsatz von Hilfsmitteln verschiedenster Art, können zum Beispiel eine Reihe von baulichen Veränderungen in Haus und Wohnung dafür sorgen, dass die Mobilität gewährleistet ist und die Selbständigkeit im Alltag sich erhöht. Dies gilt nicht nur für Senioren, sondern auch für jüngere Menschen mit körperlichen Behinderungen wie: Querschnittgelähmte, an MS erkrankte oder spastisch gelähmte Personen.

    Die Barrierefreiheit beginnt bereits an der Haustür. Personen mit Rollstuhl oder Rollator, profitieren hier von der Anbringung einer Rampe. Diese kann entweder aus stabilem Metall bestehen oder fest gemauert sein. Auf keinen Fall sollte die Rampe zu steil sein, damit sie einfach und gefahrlos von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann.

    Tipps vom Experten gibt es auf barrierefrei.de

    Sind im Eingangsbereich, dem Hausflur oder in der Wohnung Stufen zu überwinden, können diese durch den Einbau eines zusätzlichen Treppenlifts umgangen werden. Treppenlifte für Rollstuhlfahrer verfügen über eine feste Plattform, welche mit dem Rollstuhl befahren werden kann. Für etwas mobilere Personen, empfiehlt sich ein Treppenlift mit Sitz, um in obere Etagen zu gelangen.

    Zu den weiteren baulichen Veränderungen für mehr Barrierefreiheit, gehört auch die Verbreiterung der Türen. In vielen Wohnungen und Häusern, sind die Türrahmen zu schmal, um mit einem Rollstuhl durchfahren werden zu können. Daher ist eine Verbreiterung der Türen eine sinnvolle Maßnahme. Auch die Beseitigung von Türschwellen kann die Mobilität verbessern. Dies gilt vor allem für höhere Türschwellen an Balkon- oder Terrassentüren. Für Rollstuhlfahrer stellen Schwellen ein Hindernis dar und für Personen mit Gangstörungen können Sie zu gefährlichen Stolperfallen werden und sogar Stürze mit schweren Folgen und Verletzungen provozieren.

    Ein wesentlicher Punkt im Alltag ist auch die selbständige Benutzung des Bads. Mit einer ebenerdigen Dusche, wird es auch Rollstuhlfahrern möglich, ohne große Schwierigkeiten die Dusche zu benutzen und unterfahrbare Waschbecken und Spiegel, welche sich in der Höhe variieren lassen, sind ein großer Vorteil für Rollstuhlfahrer.

    Weitere Tipps für mehr Mobilität

    Zur barrierefreien Gestaltung des Umfelds gehört jedoch noch sehr viel mehr, als nur die entsprechenden baulichen Maßnahmen und Veränderungen. Es gibt noch eine Reihe weiterer Dinge, die für mehr Unabhängigkeit sorgen können. So zum Beispiel:

    • das Vermeiden von Bettvorlegern und Teppichbrücken, da diese auch zu Stolperfallen werden können
    • das Anbringen von Steckdosen und Lichtschaltern in passender Höhe, damit diese auch vom Rollstuhl gut erreichbar sind
    • gut erreichbare Küchenschränke und niedrige Arbeitsplatten für Rollstuhlfahrer
    • stabile Haltegriffe an Wanne, WC oder Dusche
    • in der Höhe verstellbare Betten mit Motor-Lattenrost, Betten mit Komforthöhe von mindestens 50 cm oder Pflegebetten, machen das Aufstehen und Zubettgehen einfacher

    Für Menschen mit einer starken Sehbehinderung oder kompletten Erblindung, gibt es ebenfalls ein paar Tricks und Kniffe, welche das alltägliche Leben ein wenig einfacher gestalten können. Kontrastreiche Farben, ausreichende Ausleuchtung der Räume und Möbel ohne scharfe Kanten wie beispielsweise runde oder ovale Tische, sind ein paar Möglichkeiten.

    Mit tastbaren Klebepunkten an Herd, Waschmaschine und Mikrowelle, lässt sich darüber hinaus die Bedienung der Geräte erleichtern und spezielles Zubehör wie Uhren, Telefone und Küchen- und Badezimmerwaagen mit Sprachausgabe, sorgen zusätzlich für mehr Unabhängigkeit im Haushalt. Hilfsmittel dieser Art gibt es in regionalen Sanitätshäusern oder bei Internet-Anbietern für Produkte für Menschen mit Behinderung.