• Achillessehnenentzündung - Achilles tendinitis : Behandlung und Prävention

    Behandlung: Von Schonung bis aktiver Rehabilitation

    Die Behandlung einer Achillessehnenentzündung richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung. In der akuten Phase steht die Entlastung der Sehne im Vordergrund. Kühlung und Hochlagerung des Beins können helfen, Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Physiotherapeutische Maßnahmen wie manuelle Therapie, Ultraschallbehandlungen und sanfte Mobilisationsübungen sind oft die ersten Schritte.

    Sobald die akute Phase überwunden ist, liegt der Fokus auf dem kontrollierten Aufbau von Kraft und Beweglichkeit. Exzentrische Übungen, bei denen die Sehne unter Spannung gedehnt wird, haben sich als besonders wirksam erwiesen. Diese Übungen fördern die Heilung des Sehnengewebes und erhöhen dessen Belastbarkeit.

    Medikation: Unterstützende Maßnahmen

    In einigen Fällen kann der Einsatz von Medikamenten sinnvoll sein, um die Entzündung zu kontrollieren und die Schmerzen zu lindern. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac werden häufig eingesetzt. Diese sollten jedoch nur kurzfristig verwendet werden, da sie bei längerer Anwendung Nebenwirkungen haben können.

    In schwereren Fällen kann eine Injektion von Kortikosteroiden in Betracht gezogen werden. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, da eine übermäßige Anwendung das Risiko von Sehnenrissen erhöhen kann. Alternativ kommen auch neuere Verfahren wie Platelet-Rich Plasma (PRP) zum Einsatz, bei denen Eigenblut des Patienten verwendet wird, um die Heilung zu fördern.

    Rehabilitation: Zurück zur vollen Funktion

    Die Rehabilitation ist ein entscheidender Bestandteil der Behandlung. Ziel ist es, die volle Funktion der Sehne wiederherzustellen und zukünftige Verletzungen zu vermeiden. Neben spezifischen Dehn- und Kräftigungsübungen spielt auch die Korrektur von Fehlhaltungen oder biomechanischen Problemen eine Rolle.

    Ein erfahrener Physiotherapeut wird ein individuelles Programm erstellen, das auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt ist. Regelmäßige Fortschrittskontrollen helfen sicherzustellen, dass der Heilungsverlauf wie geplant verläuft.

    Prävention: Vorbeugen ist besser als Heilen

    Die beste Methode, eine Achillessehnenentzündung zu vermeiden, ist Prävention. Regelmäßiges Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten und das Einhalten von Erholungsphasen sind essenziell. Schuhe mit ausreichender Dämpfung und guter Passform reduzieren die Belastung der Sehne. Sportler sollten ihre Trainingsintensität langsam steigern, um Überlastungen zu vermeiden.

    Ein ausgewogenes Krafttraining, das sowohl die Waden- als auch die Schienbeinmuskulatur stärkt, trägt ebenfalls dazu bei, die Belastung der Achillessehne zu reduzieren. Wer beruflich oder privat lange steht oder geht, sollte darauf achten, regelmäßig die Fußmuskulatur zu dehnen und zu entspannen.

    Die Achillessehne ist ein erstaunliches, aber auch empfindliches Körperteil, das Pflege und Aufmerksamkeit verdient. Von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Prävention – eine frühzeitige und umfassende Betreuung kann dazu beitragen, Beschwerden zu lindern und die Funktionalität langfristig zu erhalten. Mit der richtigen Herangehensweise und einem guten Team aus Arzt und Physiotherapeut steht einer vollständigen Genesung nichts im Wege.

    1. Teil: Achillessehnenentzündung - Achilles tendinitis : Symptome Diagnose


    (Bild Tima Miroshnichenko auf Pexels)