Anatomie und Funktion des Sprunggelenks
Das Sprunggelenk setzt sich aus zwei Teilen zusammen: dem oberen Sprunggelenk (OSG) und dem unteren Sprunggelenk (USG). Das OSG ermöglicht Bewegungen wie Beugen und Strecken des Fußes, während das USG für Seitwärtsbewegungen und Anpassungen auf unebenem Gelände verantwortlich ist. Stabilisiert wird das Sprunggelenk durch mehrere Bänder:• Die Außenbänder, bestehend aus dem vorderen talofibularen Band (ATFL), dem calcaneofibularen Band (CFL) und dem hinteren talofibularen Band (PTFL).
• Die Innenbänder, insbesondere das deltoide Band.
• Die Syndesmose, eine Bandstruktur zwischen Schien- und Wadenbein, die für die Stabilität sorgt.
Die Bänder haben die Aufgabe, das Gelenk zu stabilisieren und unkontrollierte Bewegungen zu verhindern. Kommt es jedoch zu einer Überdehnung oder einem plötzlichen Trauma, kann dies zu einer Bänderdehnung oder einem Bänderriss führen.
Unterschied zwischen Bänderriss und Bänderdehnung
Eine Bänderdehnung ist eine Überdehnung der Bandfasern ohne vollständige Ruptur. Die Struktur bleibt erhalten, aber es kann zu Mikroverletzungen kommen, die Schmerzen und Schwellungen verursachen. Ein Bänderriss hingegen beschreibt die vollständige oder teilweise Durchtrennung eines Bandes. Dies führt zu einer Instabilität des Gelenks und erfordert meist eine intensivere Behandlung.Klinisch lassen sich diese beiden Verletzungsarten durch folgende Merkmale unterscheiden:
• Bei einer Bänderdehnung treten Schwellungen und Schmerzen auf, die Beweglichkeit bleibt jedoch weitgehend erhalten.
• Ein Bänderriss ist meist mit einem hörbaren „Knacken“ verbunden, gefolgt von starken Schmerzen, Schwellung und einem instabilen Gefühl im Gelenk.
Zur genauen Diagnose werden klinische Tests wie der Schubladentest oder der Talar Tilt Test angewendet. Ergänzend können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT eingesetzt werden, um die Schwere der Verletzung zu bestimmen.
Ursachen und Risikofaktoren
Die häufigsten Mechanismen, die zu Bandverletzungen am Sprunggelenk führen, sind Umknickbewegungen. Dabei wird das Gelenk entweder nach innen (Supination) oder nach außen (Pronation) überdehnt. Risikofaktoren sind:• Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wie Fußball, Basketball oder Tennis.
• Unebenes Gelände.
• Vorbestehende Instabilitäten oder Fehlstellungen des Sprunggelenks.
• Schwäche der stabilisierenden Muskulatur.
• Mangelndes Aufwärmen vor sportlicher Aktivität.
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