• Bänderzerrung und Bänderriss – schnelle ärztliche Behandlung unverzichtbar

    Die sogenannten Gelenkbänder gehören zum Aufbau eines Gelenkes wie die Knochen und Knorpel. Sie spielen eine wichtige Rolle für deren Beweglichkeit, aber auch für ihre Stabilität. Nicht nur beim Sport sondern auch bei vielen alltäglichen Aufgaben können manche Gelenkbänder so stark be- oder überlastet werden, dass es zu einer Bänderzerrung oder gar einem Bänderriss kommt. Für einen Laien ist anhand der Symptome nicht erkennbar, ob es sich um eine Zerrung, Verdrehung oder sogar um einen Bänderriss handelt. Weil die Gelenkbänder aber nur richtig verheilen, wenn sie fachmännisch ruhig gestellt werden, ist der Gang zum Facharzt unbedingt erforderlich.

    Das Gelenkband – Lokalisation und Funktionen

    Ein Gelenk zeichnet sich durch zwei aufeinander treffende Knochen aus, die sich gegenseitig aber nicht berühren, sondern durch spezielle Gewebeschichten so voneinander getrennt und zugleich eingerahmt sind, dass Beweglichkeit ermöglicht wird. Die Gelenkbänder sind für diese Beweglichkeit enorm wichtig, sorgen aber zugleich durch ihre Lage und Struktur für eine Stabilisierung des Gelenkes. Die Gelenkbänder – medizinisch auch Ligament genannt – können außerhalb der Gelenkkapsel liegen wie beim Außenband des Kniegelenks, in der Wand der Gelenkkapsel wie beim Innenband des Kniegelenks oder innerhalb der Gelenkhöhle wie bei den Kreuzbändern des Kniegelenks.

    Das Trauma – Schäden in verschiedenen Schweregraden

    Bei den Gelenkbändern handelt es sich um ein speziell angelegtes Bindegewebe, das im Wesentlichen aus Kollagenfaserbündeln besteht. Sie ermöglichen zum einen die Beweglichkeit eines Gelenkes, begrenzen aber zugleich diese Bewegung in Winkel und Richtung. Kommt es zu einer nicht physiologischen Bewegung, Verdrehung oder Überstreckung eines Gelenkes, so werden die Gelenkbänden entweder gedehnt, überdehnt, verdreht oder gerissen. Häufig kommt es natürlich auch zu Mischformen zwischen gedehnt, überdehnt und gerissen – je nach Winkel und Intensität der Fehlbelastung. In jedem Fall klagt der Patient über Schmerzen. Oft lassen sich auch Schwellungen an den betroffenen Gelenken beobachten.

    Schnelle Hilfe für eine vollumfängliche Heilung

    Zu einer Bänderzerrung oder einem Bänderriss kommt es häufig beim Sport oder einer anderen unkontrollierten Bewegung wie beim Umknicken. Wichtig ist, das betroffene Gelenk sofort so gut wie möglich ruhig zu stellen und einen Facharzt aufzusuchen, damit dieser Art und Umfang der Verletzung feststellen kann. Je nachdem welches Gelenkband betroffen ist, bieten sich verschiedene Arten von Therapien an. Nur, wenn schnell gehandelt wird, kann ein gedehntes oder gar angerissenes Gelenkband richtig abheilen. Andernfalls drohen Spätfolgen. Bleibt das Band beispielsweise nach der Heilung überlang, so kommt es immer öfter zu Überdehnung aufgrund der resultierendenBänderzerrung und Bänderriss – schnelle ärztliche Behandlung unverzichtbar Instabilität. Jede Überdehnung wiederum fördert den Effekt und am Ende kommt es zu einem instabilen, sogenannten „Schlottergelenk“.

    Typische Bänderverletzungen und betroffene Gelenke

    Einige Gelenkbänder beim Menschen sind häufiger von Zerrungen oder Rissen betroffen als andere. Vor allem die Bänder des Kniegelenks – die Kreuzbänder, Innen- und Außenband – aber auch die Bänder im Sprunggelenk sind häufig betroffen. Sportarten mit schnellen Stopps oder Körperkontakt wie Fußball, Skifahren oder Tennis sind hier besonders häufig als ursächlich zu nennen. Aber auch das Laufen auf hochhackigen Schuhen birgt ein gewisses Risiko von Zerrungen im Sprunggelenk durch Umknicken. Bei Ballsportarten wie Hand-, Volley- oder Basketball kommt es besonders oft zu Verletzungen der Fingergelenksbänder.

    Die therapeutischen Möglichkeiten

    Verletzungen der Bänder im Sprung- oder Kniegelenk werden meist mit einer Schiene behandelt, welche die stabilisierende Funktion der Bänder übernimmt, das Gelenk in seiner Beweglichkeit reguliert und so genügend Zeit und Raum für die Heilung gibt. Je nach Art und Umfang der Verletzungen kommen statt einer Schiene auch Bandagen oder funktionelle Verbände – die Tapes – zum Einsatz. Während beim Sprung- und Kniegelenk die Gelenkbänderaktion nur eingeschränkt wird, kommt sie beim Fingergelenk vollständig zum Erliegen. Üblicherweise wird der verletzte Finger fest an den Nachbarfinger bandagiert und so fixiert. In schweren Fällen wie bei Bänderrissen kann auch eine Operation der zerstörten Strukturen notwendig sein.

    Ein Fazit: Die Aufgabe eines Physiotherapeuten liegt bei einer frischen Verletzung vor allem in einer eingehenden Beratung, dem Ruhigstellen und dem Hinweis zum Arztbesuch. Gegen Ende der Heilungsphase werden mit Hilfe gezielter Übungen die Beweglichkeit wieder hergestellt und über ein spezielles Muskeltraining die Stabilität des Gelenkes verbessert.