• Wirkungsvoll bei Rekonvaleszenz und Prophylaxe: Gerätegestützte Krankengymnastik

    Nicht nur während einer Reha-Behandlung nach einer Operation oder einem Unfall sondern auch bei vielen anderen körperlichen Erkrankungen, bei welchen Muskulatur oder Gelenke betroffen sind, zählt die Gerätegestützte Krankengymnastik zu den unverzichtbaren Elementen der Therapie. Auch bei gesundheitlichen Problemen, die eine längere Bettruhe notwendig machen oder bestimmten Bewegungsstörungen kann die KGG, wie die gerätegestützte Krankengymnastik auch gerne genannt wird, wirkungsvoll helfen. Zum Einsatz kommen verschiedene Geräte, die das körperliche Training unterstützen und sowohl Muskulatur als auch Kreislauf trainieren.

    Gerätegestützte Krankengymnastik

    Einsatzgebiete der Gerätegestützten Krankengymnastik

    Die Gerätegestützte Krankengymnastik kommt im Zuge von vielen verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen zum Einsatz. Dazu zählen Bewegungsstörungen und Funktionsstörungen, wie sie oft im Zuge einer längeren Genesungsphase nach einer Operation oder einem Unfall auftreten. Dabei kommt es häufig zu Muskeldysbalancen und einer Muskelschwäche, der Muskelinsuffizienz. Dies gilt vor allem dann, wenn die Muskulatur nach einer Gelenkverletzung oder einem Knochenbruch für längere Zeit nicht bewegt und trainiert werden kann. Auch andere Erkrankungen wie eine krankheitsbedingte Muskelschwäche oder eine motorische Parese werden mit Hilfe der gerätegestützten Krankengymnastik behandelt.

    Individuell und dennoch gemeinsam

    Die gerätegestützte Krankengymnastik wird üblicherweise in einer entsprechend ausgerüsteten Physiotherapiepraxis durchgeführt. Daneben sind natürlich auch Reha-Zentren, die ihre Patienten stationär aufnehmen, mit den notwendigen Geräten ausgerüstet, um ein vollumfängliches Training zu ermöglichen. In der Physiotherapiepraxis findet eine ambulante Betreuung der Patienten statt. Die Kosten für das Training und die Betreuung der Patienten wird vollumfänglich von den Krankenkassen übernommen. Dabei findet meist ein gemeinsames Training von bis zu drei Patienten statt, die aber individuell trainieren und dabei von einem Physiotherapeuten begleitet werden. Die Gesamttrainingsdauer liegt bei etwa einer Stunde, so dass jeder Patient ungefähr 20 individuelle Minuten mit der betreuenden Person bekommt.

    Gezieltes Training

    So unterschiedlich wie die Krankheiten, bei welchen die gerätegestützte Krankengymnastik zum Einsatz kommt, sind auch die eingesetzten Geräte und die Trainingspläne. Patienten, die nicht in der Lage sind, sich schon vollständig selbstständig zu bewegen, werden von den Geräten stärker unterstützt als Patienten, die bereits in der Lage sind, ihren Körper kontrolliert zu trainieren. Der betreuende Physiotherapeut legt in Absprache mit dem verordnenden Arzt und nach Abklärung des individuellen Trainingszustands des Patienten den Trainingsplan fest. Die beiden wesentlichen Elemente der gerätegestützten Krankengymnastik sind das Ausdauertraining des Herz-Kreislauf-Systems und das Krafttraining mit dem Ziel des Muskelaufbaus.

    Eine Trainingseinheit bei der gerätegestützten Krankengymnastik

    Patienten, die bereits fit genug sind, um selbständig zu trainieren, können die Stunde gut nutzen, um ein volles Programm der gerätegestützten Krankengymnastik durchzuführen. Dazu zählt natürlich eine Aufwärmphase, die beispielsweise auf einem Ergometer durchgeführt wird. Durch das Training wird das Herz-Kreislauf-System trainiert und für einen stetigen, gleichmäßigen Muskelaufbau gesorgt. Die warmen Muskeln können danach besonders gut im nächsten Teil – dem Krafttraining – aufgebaut werden. Hierfür kommen verschiedene Geräte zum Einsatz, die die verschiedensten Muskelgruppen gezielt fordern und fördern. Zum Ende der gerätegestützten Krankengymnastik folgt auch ein „Abwärm“-Programm, um die Muskulatur zu beruhigen und den Kreislauf langsam zurückzufahren.

    Sinnvoll ergänzen – Training zu Hause

    Die besten Erfolge erreicht ein Patient, wenn er regelmäßig trainiert. Deshalb empfehlen viele Physiotherapeuten ein Training für zu Hause und weisen die Patienten natürlich auch entsprechend ein. Schonende Sportarten wie Schwimmen oder Walking sind für ein Basis-Training zu Hause bestens geeignet. Zusätzlich können auch noch sogenannten Kleingeräte wie ein Thera-Band, Hanteln oder Manschetten zum Einsatz kommen. Wichtig ist, dass der Patient während der Krankengymnastikeinheiten lernt, die Übungen zu Hause richtig durchzuführen.

    Ein Fazit: Die gerätegestützte Krankengymnastik ist vielseitig einsetzbar und lässt sich immer individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abstimmen. Trainiert werden sowohl Ausdauer und Herz-Kreislauf-System als auch Kraft und Funktionalität der Muskulatur. Die Patienten sollten während der Krankengymnastik erlernen, wie sie ihren Körper auch außerhalb der betreuten Therapie zu Hause trainieren können.
    Kommentare 1 1 Kommentar zu KGG, Gerätegestützte Krankengymnastik, Muskeldysbalancen und einer Muskelschwäche, der Muskelinsuffizienz
    1. Schwester_Petra -
      Wir hatten - zu meiner Zeit vor vielen, vielen Jahren - das Glück einen "Geräteraum" in unserer Physiotherapieschule in Waldenburg - zur Verfügung zu haben. Ich wusste aber dass das damals noch ne Ausnahmerscheinung war, hoffe aber sehr dass das jetzt die Regel ist. 2Gerätegestütztes Krankengymnastik" ist aber in diesem Zusammenhang (oben) der falsche Begriff. Denn die gab es schon immer, seit es Seilzüge gibt und diese in der Physiotherapie Verwendung finden. Hier geht es wohl mehr darum, dass auf dem 2. Gesundheitsmarkt agiert wird, heißt an die Eigenverantwortlichkeit des Patienten, selbst aktiv zu werden und seinen Genesungsverlauf positiv zu beeinflussen. Dies geht natürlich am besten wenn er ausserhalb seiner Behandlungen, ein gewisses Trainingspensum absolvert. Dies dann natürlich - im Idealfall in einem Raum mit entsprechenden Kraft- oder besser Kräftigungsgeräten und das Training von einem Physiotherapueten "überblickt"