• Die Beweglichkeit verbessern mit der PNF-Therapie

    Die natürliche Beweglichkeit des Menschen hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, die richtig zusammen spielen müssen, um einen optimalen Bewegungsablauf zu ermöglichen. Insbesondere aufgrund von Verletzungen nach Unfällen oder Operationen, durch Fehlstellungen oder Erkrankungen aller Art kann das empfindliche System der Beweglichkeit aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Die PNF-Therapie ist eine physiotherapeutische Behandlungsmethode, die bei allen erdenklichen orthopädischen oder logopädischen Problemen zum Einsatz kommen kann. Die Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation, wie die PNF ausgesprochen heißt, macht sich das natürliche System der Beweglichkeit zunutze, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.

    Die PNF-Therapie: Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation

    Der menschliche Körper ist von einem umfangreichen System an den verschiedensten Rezeptoren durchzogen, welche ständig Informationen sammeln und diese an das Gehirn und das Rückenmark weiterleiten. Mit Hilfe dieser Informationen erfährt der Körper alles nötige über den physischen Zustand des Körpers. Man unterscheidet Exterozeptoren, welche äußere Reize einfangen von den Telerezeptoren wie Augen und Ohren und den Propiozeptoren. Letztere sind Rezeptoren in Muskeln, Gelenken und Sehnen. Sie spielen für die Koordination des Bewegungsablaufs eine besonders wichtige Rolle. Die PNF-Therapie nutzt diese natürlichen Rezeptoren, um ausgehend von einem gesunden Bereich des Körpers die gestörten Bewegungsmuster zu korrigieren. Ein Physiotherapeut, der nach dem Konzept der PNF arbeiten möchte, muss deshalb das Gesamtbewegungsmuster erkennen und einbeziehen.

    Die Geschichte der PNF-Therapie

    Ein Blick auf die Geschichte der PNF ist interessant, um das Konzept und den Hintergrund besser zu verstehen. Die Methode wurde Mitte letzten Jahrhunderts in Kalifornien entwickelt. Begründer der Methode waren der Neurophysiologe Herman Kabat und die Physiotherapeutin Margaret Knott. In der Methode liefen sowohl die neurophysiologischen Kenntnisse der damaligen Zeit als auch die physiotherapeutischen Erfahrungen zusammen. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Methode teilweise wissenschaftlich gesichert und teilweise empirisch arbeitet. Nach Deutschland gelang die PNF in den 80er Jahren. Inzwischen wird sie in allen medizinischen Fachbereichen zur Ökonomisierung des Bewegungsverhaltens angewendet.

    Ziele der Behandlung mit der PNF-Therapie

    Die Anwendung der PNF-Therapie ist heutzutage weit verbreitet. Sie erfüllt verschiedene Ziele. Dazu zählt die Normalisierung der Muskelspannung, was man medizinisch als fazilitieren, sprich aktivieren der schwachen oder gelähmten Muskulatur, bezeichnet. Daneben wird die PNF-Therapie auch eingesetzt, um die motorische Kontrolle und die Mobilität sowie die dynamische Stabilität, Kraft und Ausdauer zu fördern. Auch die Geschicklichkeit und die Koordination profitieren von der PNF. Im Grunde liegt das Hauptziel der PNF-Therapie darin, das gesunde Bewegungsverhalten wieder her zu stellen.

    Die Methode – so funktioniert PNF

    Die Beweglichkeit verbessern mit der PNF-TherapieDie PNF ist eigentlich mehr als eine Methode. Sie ist zugleich auch ein Konzept und eine Technik. Man spricht deshalb auch von einem physio- und ergotherapeutischen Analyse- und Behandlungskonzept. Über einen Vergleich der aktuellen Bewegungsmuster eines Menschen mit dem physiologischen Soll-Zustand lässt sich ein Bewegungskonzept erarbeiten, das die natürlichen Bewegungsmuster wieder ins Gleichgewicht bringt. Grundlage der Methode ist die Tatsache, dass alle physiologischen Bewegungsmuster in Gehirn und Rückenmark abgespeichert sind und immer einem festgelegten dreidimensionalen Plan folgen. Das macht man sich zunutze, indem man den Patienten anleitet bestimmte Bewegungen auszuführen, die ihrerseits wieder zu Rückmeldungen über die Rezeptoren an das Gehirn führen.

    PNF-Therapie – Einsatzgebiete der Anwendung

    Auch wenn die PNF inzwischen in allen medizinischen Bereichen zum Einsatz kommt, stehen einige Erkrankungen besonders oft im Fokus. Dazu zählen die Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson sowie Erkrankungen wie Querschnittlähmung, Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Traumata. Aber auch nach Sportunfällen, Gelenkoperationen oder bei Rückenproblemen ist die PNF eine wirksame Methode.

    Die Rolle der Physiotherapie

    Der behandelnde Physiotherapeut muss in der Lage sein, das aktuelle Bewegungsmuster gründlich zu analysieren und auf Basis dessen ein Behandlungskonzept zu erstellen. Dabei zählen neben einer sehr guten Ausbildung auch die persönliche Erfahrung und ein wenig Gefühl für den Patienten. Die PNF-Therapie muss immer auf den einzelnen Patienten ausgerichtet aufgebaut und angewendet werden.

    Fazit: Die PNF-Therapie zählt heutzutage ohne Zweifel zu den wichtigsten physiotherapeutischen Methoden in allen medizinischen Fachbereichen. Richtig angewendet kann sie Patienten mit den unterschiedlichsten Erkrankungen dabei helfen wichtige Bewegungsmuster zurück zu erlangen.