• Physiotherapie-Studium – ein Türöffner

    PhysiotherapieDeutschland ist Schlusslicht bei der Akademisierung der Gesundheitsberufe. Dabei ist diese Branche in besonderem Maße vom demografischen Wandel betroffen – die Patienten werden immer älter, die Krankheitsbilder komplexer, Prävention immer wichtiger. Der wachsende Ärztemangel und das damit verbundene Umdenken der Aufgabenverteilung zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Therapeuten bedeuten weitere Herausforderungen. Auch Krankenkassen fordern zunehmend den Nachweis der Effizienz der Behandlungsmethoden. Forschung und Praxis müssen enger verzahnt werden, um diesen Herausforderungen mit spezifischen Kenntnissen und wissenschaftlich fundierten Ergebnissen zu begegnen. So wurde im Jahr 2009 eine Modellklausel in die Berufsgesetze aufgenommen, die die Ausbildung zum Physiotherapeuten auf ein akademisches Niveau heben soll, um den wachsenden Anforderungen auch in Zukunft gerecht zu werden.

    Studieren – aber wo?

    10 Hochschulen in Deutschland bieten aktuell ein primärqualifiziertes Studium für Physiotherapeuten an. Das Wissenschaftsministerium und das Sozialministerium haben den ersten Modellstudiengang in Süddeutschland begleitet, der im Jahr 2010 an der SRH Hochschule Heidelberg eingerichtet wurde. Im März 2014 schlossen die ersten akademisch ausgebildeten Physiotherapeuten ihr Bachelor-Studium erfolgreich ab. Neben der Patientenversorgung haben diese Absolventen nun auch die Möglichkeit, erste Schritte in Richtung Forschung zu gehen.

    Praktisches Lernen und wissenschaftliches Forschen

    Im Studium erarbeiten sich die angehenden Physiotherapeuten in sieben Semestern wissenschaftliche und therapeutische Kompetenzen. Die SRH Hochschule Heidelberg lehrt nach einem deutschlandweit einzigartigen Konzept – dem CORE-Prinzip. Die Kompetenzen stehen im Vordergrund des Lernens, d.h. praktische Erfahrungen sind das A und O. Die Studierenden können neben dem umfangreichen Pflichtprogramm auch individuelle Schwerpunkte setzen. Im Wahlpflichtfach wählen sie zwischen Neurorehabilitation, Sportphysiotherapie und Geriatrie, während sie im Wahlbereich eigene Projekte erarbeiten. Neben Diagnostik und Therapie am Menschen vermittelt das Studium auch Grundkompetenzen für die therapeutische Forschung. Um andere Kulturen und Gesundheitssysteme kennen zu lernen, nehmen einige Studierende die Möglichkeit eines Auslandspraktikums wie z.B. auf Teneriffa oder in Dänemark wahr.

    SRH Heidelberg


    Türen auf für den Bachelor!

    Zeitgleich mit dem Abschluss Bachelor of Science erhalten die Absolventen die Berufsanerkennung und dürfen den Titel „staatlich anerkannte/r Physiotherapeut/in“ führen, so dass auch die Abrechnung mit den Krankenkassen möglich ist. So können die Absolventen in der Patientenversorgung tätig werden, ob im Rahmen einer physiotherapeutischen Praxis, in selbständiger Form, in Rehabilitationseinrichtungen, Sportvereinen oder Akutkrankenhäusern. Natürlich stehen die Türen auch offen für die wissenschaftliche Vertiefung in weiterführenden Masterstudiengängen oder für die Weiterbildung in verschiedenen Behandlungstechniken.