JotEm schrieb:
Ich halte das nicht für ganz so klar. Nur, wo kein Kläger da kein Richter. Ende der 70ger Jahre gab es schon mal einen Prozess, in dem einem Masseur verboten wurde sich Physiotherapeut zu nennen. Nur damals gab es den Beruf auch noch nicht in der BRD.
Das Urteil und der zugrundeliegende Sachverhalt ist mir leider nicht bekannt.
Gleichwohl würde mich die Geschichte schon brennend interessieren.
Haben Sie zufällig Gericht und Aktenzeichen zur Hand Herr Jotem?
In der strittigen Frage -
"Pferdephysiotherapeut" - geschützt ja oder nein, kann man allerdings einigermaßen einfach herangehen.
Man untersucht die Voraussetzungen eines anerkannten Berufes und überprüft welche der Kriterien auf den Beruf des "Pferdephysiotherapeuten" zutreffen.
1. Existenz einer Studien- bzw. Ausbildungsordnung
2. Existenz einer Prüfungsordnung
3. (Für den Schutz einer Berufsbezeichnung) Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt(!!!)
Und last but not least bräuchte man ja auch noch Schulen, bzw. Hochschulen die diese Ausbildung anbieten. Und zwar als Ausbildung, bzw. als Hauptstudiengang und nicht(!) als Weiterbildung - das ist nämlich ein himmelweiter Unterschied.
So, welcher der Punkte 1 - 3 treffen auf unseren "Pferdephysiotherapeut" nun zu?
Keiner!
Ist ja auch klar. Den Beruf als solches gibt es schlicht und ergreifend nicht.
Infolgedessen gibt es auch nichts was zu schützen wäre.
Sie können sich also munter phantasievolle Berufsbezeichnungen verleihen, vorausgesetzt es handelt sich nicht um anerkannte, geschützte Berufsbezeichnungen.
Pferdephysiotherapeut, Katzensozialarbeiter, Schmetterlingsarzt, Weltraumchirurg, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Grüße
Hans-Heinrich