so meine Meinung zum Thema Dehnen, worüber ich mir schon einige Gedanken gemacht habe...
Dehnen der Muskulatur ist, so wie es allermeistens ausgeführt wird, falsch!
Kurzes Dehnen vor dem Sport zum aufwärmen, abwärmen, verletzungsvorsorge... bringt nicht denn gewünschten Erfolg, eher im Gegenteil!
vor dem Sport:
zum Beispiel nach dem aufwärmen aber vor einer Belastung, z.B. Fußball
--> um eine optimale Kontraktion zu erbringen braucht die Muskulatur die optimale "vordehnung", d.h. Aktion und Myosin müssen so zueinander stehen, dass sie die beste möglichkeit haben ineinander zu greifen und eine größtmögliche Kontraktion auszuführen.
Aber: woher weiß ich wann dieser Zustand erreicht ist? vielleicht sind meine sarkomere gerade in der richtigen länge??
und auch so: wenn ich dehne verändere ich was im Körper, die Muskelspindeln, Sehnenspindeln, Rezeptoren... im Körper senden Signale an das Gehirn, dieses ist zumindest anfangs überfordert diese Reize zu verarbeiten, richtig einzuordnen den Körper darauf einzustellen und das evtl. neu gewonnene Bewegungsausmaß richtig zu nutzen! dies führt dann wiederrrum zu einem erhöten Verletzungsrisiko...
Verletzungsvorsorge?
wenn ich zu weit dehne, schade ich mehr der muskulatur, sie kann nur verzögert reagieren, weil sie länger braucht um richtig ineinander zu greifen, dh. die muskulatur ist nach dem dehnen sogar oft Verletzungsanfälliger!!
nach der Belastung:
wenns schon im Training oder Spiel sein muss, ist dies der günstigste Zeitpunkt.
aber: der Körper ist sowieso vollauf damit beschäftigt die Belastung zu verarbeiten, die Schadstoffe abzutransportieren... warum gleich da einen neuen Reiz setzen? dadurch ist auch die Regenerationsphase verlängert...
Was tun bei muskulären Bewegungseinschränkungen?
da finde ich es sinnvoll zu dehnen, aber richtig!
mit dem Dehnen setzt man einen Reiz auf die Muskulatur, einen Reiz auf den ganzen Körper.
für sinnvoll halte ich:
-dynamisches Dehnen (z.B. ausgeprägter Storchengang: laufen, wenn ein Bein im HG 90° gebeugt ist, dann im Knie in die Streckung gehen...)
so ist man auf der sicheren Seite, mit physiologischen Übungen, die den Muskel keinen Schaden zufügen.
- Kraftübungen am Bewegungsende
um das Bewegungsausmaß eines Gelenkes zu vergrößern, die Muskulatur zu verlängern
bei kleinen bewegungen am Bewegungsende (z.B. Wasserflasche in der Hand, bei endgrader GHG Anteversion und dann minimale Bewegungen)
dies setzt einen Reiz für das Gehirn, sodass der Muskel die Sarkomeranzahl erhöht (bei entsprechender Wiederholung...)
Mit dem Dehnen setzt man immer einen Reiz auf die Muskulatur, einen Reiz auf den ganzen Körper!
Deshalb ist es wichtig richtig damit umzugehen, man sollte sich dem bewusst sein, was man tut!
auf einen solchen Reiz sollte man dem Körper immer die Möglichkeit geben, die neu gegebene information richtig einzordnen, d.h. zu dem neu gewonnenen Bewungsausmaß dem Patienten/Spieler Übungen mitgeben, und wenns nur spazierengehen ist!
so, hoffe ihr könnt jetz mich verstehn, was ich so zusammengeschrieben hab, wenn nicht, einfach nochmal fragen!
interessantes und vor allem verständlich, nachvollziehbares über das Dehnen steht auch im Buch : Dynamik des menschlichen Bindegewebes
echt zu empfehlen!
Katharina
