1. Tietze-Syndrom, Chondroosteopathia costalis? # 1
    Heinrich

    Tietze-Syndrom, Chondroosteopathia costalis?

    Hallo zusammen!
    Ich bin neu hier im Forum und freue mich jetzt schon auf Eure Antworten und Hilfe.

    Zu meiner Person:
    Ich bin 189 cm groß und wiege 94 kg, bin aber nicht dick, sondern muskulös. Im Beruf sitze ich die meiste Zeit am Schreibtisch, deshalb ist Sport als Ausgleich auch so wahnsinnig wichtig für mich.

    Meine Sportarten:
    Ich mache seit ca 18 Monaten das Krafttraining der Turner und trainiere den Handstand. In erster Linie heißt das: Körpergewichtsübungen an den Ringen (Klimmzüge, Liegestütz, Dips etc.) außerdem mache ich Kreuzheben mit der Langhantel. Für Ausdauer mache ich Seilspringen, Intervall-Sprints und Kettlebells (Schwünge und Snatches)
    Snatch: http://www.youtube.com/watch?v=cqNzI...eature=related
    Schwünge: http://www.youtube.com/watch?v=zX9FI...eature=related

    Folgende Verletzung:
    Seit über 6 Monaten habe ich im Bereich der 2-4 Rippe von oben am Sternumansatz Schmerzen bei verschiedenen Brustmuskelaktionen; vorallem beim Stützen in den Turnringen oder wenn ich die Arme vor dem Oberkörper zusammenführe wie beim Butterfly und die meisten Drückübungen wenn ich horizontal drücke (Liegestütz) und vertikal nach unten (Dips). Die Schmerzen treten auch auf, wenn der Brustmuskel nicht arbeitet und ich nur Luft aus den Lungen lasse, so dass sich der Brustkorb zusammenzieht bzw zusammengepresst wird. Außerdem habe ich in dem Bereich wo es schmerzt einen "Huckel".

    Von dem Bereich sind Röntgenbilder gemacht worden und ein CT. Der Radiologe meint dieser "Huckel" sei kein Tumor und es wäre auch keine Entzündung auf dem CT zu erkennen. Der Orthopäde vermutete trotzdem es wäre eine Entzündung und evtl das Tietze-Syndrom, war sich aber nicht sicher. Ich weiß nicht, ob ich den Huckel schon immer habe oder erst seit dem es dort weh tut. Ist mir vorher nie bewusst aufgefallen..

    Ich bin zwar bereits in Behandlung bei einer Physiotherapeutin, aber da die 15-20 Minuten immer recht schnell vorbei geht haben wir kaum Zeit, um das richtig zu besprechen.
    Die Dame hat mir ein paar Übungen für die Schulterblatt-Retraktoren und den Serratus gezeigt. Die sollen meine Haltung bei den Kraftübungen verbessern. Am Ende einer Sitzung drückt sie dann noch im Bereich wo es schmerzt ein paar Minuten herum (ich glaube sie mobilisiert).

    Also nun zu meinen Fragen:

    1) Was haltet Ihr von der Therapie? Bringt das wirklich was oder macht meine Therapeutin einfach nur irgendwas, weil sie keine Ahnung hat? Sie kommt mir manchmal ein bißchen ratlos vor

    2) Ich hab gehört, dass Tietze noch nicht sehr gut erforscht ist, dass meine Symptome bei Turnanfängern aber nicht unüblich sind. Gibt es hier jemanden, der selber geturnt hat oder viel mit Turnern arbeitet?

    3) Kann ich zu Hause außer leichtem/vorsichtigem Dehnen etwas tun, um den Heilungsprozess zu unterstützen?

    4) Man hört ja oft: Man darf grundsätzlich alles machen solange man dabei keine Schmerzen hat.
    Darf man das so pauschal sagen oder gilt bei Entzündungen oder Überlastung etwas anderes?

    Ich möchte mit dem Turnen nur ungern aufhören und die Kettlebell-Übungen liegen mir auch sehr am Herzen. Natürlich gönne ich mir so lange wie nötig eine Pause aber ich möchte auch so schnell wie möglich wieder gesund werden. Also bitte gebt mir Tipps und teilt Euch hier mit, falls Ihr eine Meinung oder Erfahrungen zum Thema habt!

    Vielen Dank schon mal im Voraus!
    Heinrich

  2. Tietze-Syndrom, Chondroosteopathia costalis? # 2
    clubfan
    Hallo Heinrich,

    ich gehe mal davon aus, dass Herzerkrankungen, Angina pectoris etc. durch EKG und Laboruntersuchungen bei Dir ausgeschlossen wurden.

    Wenn es sich tatsächlich um ein Tietze-Syndrom handelt, sollte man Überanstrengung und Fehlbelastungen vermeiden, da ja eine schmerzhafte Entzündung vorliegt.

    Leichte Krankengymnastik kann nicht schaden, evtl. sollte man an eine Utraschall-Behandlung denken und auch an medikamentöse Behandlung (mit dem Arzt besprechen).

    Gute Besserung!

    Gruß vom
    clubfan

  3. Tietze-Syndrom, Chondroosteopathia costalis? # 3
    Heinrich
    Hallo clubfan,

    danke für Deinen Beitrag!

    Wie Herzschmerz fühlt sich das nicht an. Ist ja wie gesagt in erster Linie auch nur bei Muskelanstrengung. Außerdem ist der Schmerz eher oberflächlich und leicht nach rechts versetzt. Also haben wir nach Herzproblemen gar nicht gesucht.

    Ich hab 2 Wochen lang ne recht hohe Dosis an Ibuprofen-Tabletten genommen. Die zwei Wochen sind längst um und ich vermute, dass ich mit dem Arztbesuch zu lange gewartet habe und die Heilung deshalb so langsam geht. Ansonsten nehm ich noch viel Fisch-Öl zu mir um die Entzündung zu lindern. Wärme (Infrarot-Lampe) mehrmals am Tag für je 20 Minuten tut auch gut.

    Ich kann Dir die Übung, die ich gezeigt bekommen habe leider nur schlecht beschreiben. Ist eine Übung zur Kräftigung der Muskeln, welche die Schulterblätter an den Körper ziehen. Ist mit Sicherheit nicht verkehrt und ich merke auch Verbesserungen in meiner Haltung, aber bringt das was bei Tietze?

  4. Tietze-Syndrom, Chondroosteopathia costalis? # 4
    clubfan
    Hallo Heinrich,

    wenn Du eine Verbesserung Deiner Haltung merkst, dann mache die Übungen weiterhin.

    Wichtig ist, dass Du mit dem Turnen pausierst, die Entzündung muss erst weg sein. Sie klingt ab, aber man kann nicht sagen, wie lange es dauert.

    Normalerweise gibt man keine Wärme bei Entzündungen. Darum spreche mal mit Deinem Arzt, ob Du Ultraschall-Behandlungen bekommen kannst.

    Schönen Abend noch und Gruß
    vom clubfan

  5. Tietze-Syndrom, Chondroosteopathia costalis? # 5
    Heinrich
    Servus!

    Hier mal ein kleines Update zu meinen Beschwerden. Komme grad vom dritten Orthopäden..

    Der erste hatte anscheinend keine Befähigung und somit auch überhaupt keine Ahnung wie er mir weiterhelfen sollte. Außer Schmerzmitteln hat er mir nichts verordnet. Ob ich Krankengymnastik haben wollte hat er ganz mir überlassen.

    Der Zweite hatte wenigstens eine konkrete Vermutung. Er hat Blockaden der Rippengelenke an der Wirbelsäule festgestellt und war sich ziemlich sicher, dass dies nach vorne ausstrahlen würden. Leider ist er schon in Rente und irgendwie viel unterwegs und im Moment für ein paar Monate außer Reichweite. Jedenfalls hat er mir geraten, zu nem Chiropraktiker zu gehen damit der mich zur Not nochmal einrenken kann.

    Das war dann jetzt der Dritte zu dem ich gegangen bin: Der hatte außer Schmerzmitteln auch keine Idee. Sein bester Vorschlag war, mit dem Sport aufzuhören und wenigstens kein Krafttraining für den Oberkörper mehr zu machen. Das ist aber für mich keine Option! Immerhin mache ich seit über 10 Jahren Kraftttraining und bisher hatte ich nie so schlimme Beschwerden.

    Hab ihm dann aus der Nase gezogen, dass es ja eventuell sein kann, dass ich ganz wilde muskuläre Disbalancen habe, die dazu führen, dass ich andaurend Blockaden krieg. Aber wie gesagt, diese Blockaden krieg ich nicht schon mein ganzes Leben lang. Deshalb gibt es ja irgendeine Ursache die es zu erkennen gilt. Aber er hatte wohl keine Lust nach zu forschen und daher der simpelste von allen Vorschlägen, einfach mit dem Sport aufzuhören
    Sorry für meinen Ton, bin echt gereizt, weil ich von Arzt zu Arzt renne und keiner richtig Bock hat, meinen Beschwerden auf den Grund zu gehen..

    Also nun zu meiner Frage:
    Klingt das mit den Disbalancen plausibel?

    Also im Spiegel kann ich selber sehen, dass der untere rechte Trapezius stärker ist als der linke und der Orthopäde meint, dass der obere Teil (Nacken) auf der linken Seite stärker ist. Seine Idee war, dass ich zu nem Kollegen von ihm gehe, der mich für 130,- € vermisst und so die Balancen genau feststellen könnte. Die Folgebehandlung könnte sich dann auf ca 500 € belaufen. Wenn das hilft würd ich das wohl zahlen. Allerdings bin ich noch im Referendariat und mein erster Gedanke war, dass es sicher auch Physiotherapeuten/Orthopäden gibt, die so gut ausgebildet sind, dass sie Disbalancen auch ohne teure Maschinen erkennen können?!

    Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar!

    Edit: Tietze wurde jetzt von den beiden letzten Orthopäden ausgeschlossen. Die meinten, bei Tietze würde ich einen wesentlich stärkeren Schmerz empfinden, wenn man an der Stelle herum drückt an der es unter Belastung weh tut. Ach ja, und wenn ich den Oberkörper vernünftig stabilisiere (Schulterblätter an den Oberkörper anheften/Serratus Anterior anspannen und Bauch anspannen/untere Rippen nach unten pressen) dann kann ich die Brust doch recht anständig belasten, ohne überhaupt einen Schmerz zu spüren.

    Kennt vielleicht jemand einen guten Orthopäden im Großraum Speyer oder in Bremen/Hamburg/Hannover, der nicht gleich die Flinte ins Korn wirft, sondern auch Spass an der Ursachenforschung hat?
    Geändert von Heinrich (26.05.2010 um 10:07 Uhr)

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