Gesundheitsreform - chronisch kranke Patienten

GwenVerde

New member
Ein frohes Fest Euch allen! Trotz aller Besinnlichkeit hätte ich eine Frage an alle anwesenden PTs:

Welche Änderungen hat die Gesundheitsreform für chronisch Kranke (schreibt man das zusammen??) mit sich gebracht? Noch viel wichtiger: Wie wirken sich diese Änderungen auf PTs aus? Gibt es starke finanzielle Nachteile? Kommen weniger Patienten? Sind Patienten bereit, Leistungen selbst zu zahlen?

Über Antworten würde ich mich freuen; diese Fragen lassen sich schwer aus Gesetztestexten heraus beantworten.

LG, GwenVerde
 
chronisch erkrankt an WAS?
die Gesundheitsreform ist ja schon etwas älter... obwohl nach und nach erst die einzelnen Auswirkungen zu spüren sind..
 
Die Aufgabenstellung ist sehr allgemein. Es geht nicht um eine bestimmte chronische Erkrankung, sondern darum (jetzt spekuliere ich), dass durch die letzte Reform erneut diverse Therapieformen von der Liste der Leistungen, die die Kassen erstatten, gestrichen wurden, wohl auch bei chronisch Kranken.

Chronische Krankheit impliziert wohl auch, dass diese Patienten regelmäßig zu einem PT gehen. Jetzt ist halt die Frage, welche Therapien nicht mehr ersetzt werden, wie sich das auf den Umsatz des PTs auswirkt, sprich: Wie viele Patienten, die in eine PTPraxis kommen, sind chronisch krank, wie sehr ist der PT also abhängig von dieser Patientengruppe.
Weiterhin: Sind chronisch Kranke bereit, diese gestrichenen Leistungen aus eigener Tasche zu bezahlen? Ganz oder nur zum Teil?

Joar...Ich denke, das ist schon mal eine Menge :)

Wie sind eure Erfahrungen oder auch: Wo kann ich das erfahren?

Grüße!
 
Es sind keinerlei physiotherapeutische Maßsnahmen aus dem Leistungskatalog gestrichen worden! Alle verordnungfähigen Heilmittel kannst Du im Heilmittelkatalog nachlesen.

z. B.

BGM Bindegewebsmassage
ET Elektrotherapie
HEB Hydroelektrische Bäder
KG Allgemeine Krankengymnastik
KGZNS KG auf neurophysiologischer Grundlage (Bobath/Vojta/PNF)
KGG Gerätegestützte Krankengymnastik
KMT Klassische Massagetherapie
KT Kältetherapie
MT Manuelle Therapie
PM Periostmassage
SM Segmentmassage
UWM Unterwasserdruckstrahlmassage
ÜB Übungsbehandlung
WT Wärmetherapie (ggf. spezifizieren, z.B. Fango, Heißluft)



Grüße von Mobby
 
was natürlich ein problem ist....
es gibt nicht mehr so viele Folgeverordnungen...wenn nach Heilmittelkatalog alles verschrieben wurde, was dem "Regelfall" entspricht, muss der Arzt eine extra Begründung an die Krankenkasse schicken und diese muss das Rezept genehmigen... was oft etwas dauert und manchen Ärzten sogar zuviel Aufwand ist....
ich denke aber, auch wenn, viele Patienten würden sich die Leistungen dann aus eigener Tasche finanzieren, sofern sie dazu in der Lage sind.... wo wir dann wieder zur 2-Klassen Medizin kommen...
was zwar ein großes Problem ist, aber jetzt nichts zur Frage beiträgt.
Gruß
 
Gestrichen wurde nichts!
Die Menge der Behandlungen wurde deutlich reduziert. Hatte der erste Heilmittelkatalog noch realistische Zahlen, so wurde 2004 das ganze zusammengestrichen.
Gleichzeitig hat zumindest hier in Westfalen Lippe die Kassenärztliche Vereinigung viele Regresse angedroht und die Ärzte verunsichert, so dass nicht einmal die mögliche Verordnungsmenge ausgeschöpft wird. Und dass beim kleinsten Heilmittelbudget in Deutschland.
http://www.ifk.de/aktuell/meldungen/maengel.htm
http://www.ifk.de/aktuell/meldungen/gek_pt.htm
http://www.ifk.de/aktuell/meldungen/heilmittel_wl.htm
Insges. ist zu beobachten, dass bei kleinen Störungen nichts mehr verordnet wird, sondern erst wenn ein großes Problem daraus entstanden ist. So hat zumindest in meiner Praxis die Menge der chronifizierten Schmerzsyndrome deutlich zu genommen.

mfg: Jochen
 
Zurück
Oben