also:
was beim physiolog. gangbild normal an bewegungen (IRo/ARo, ADD, ...) ist, das darf auch ein Hüft-TEP-Pat. machen. Ich würde einem Hüft-TEP-Pat NIE sagen, dass er bei irgendwas rotationen machen darf, d.h. ich würde ihm auch nich sagen, dass er beim gehen rotationen machen darf, das macht er ganz automatisch. es würde sie höchstens verwirren, wenn man ihnen sowas sagt.
weiter würde ich den patienten auch für die weitere zeit nach der reha für zu hause empfehlen, IMMER ein kissen zwischen die beine zu tun, wenn er auf der seite schlafen oder in BL drehen will.
wenn die hüftumgebende muskulatur, insb. hüftzentrierende muskulatur (hüftextensoren, -abduktoren, -innenrotatoren) wieder gut auftrainiert wurde, wird die tep nicht unbedingt luxieren, wenn der pat. mal ne adduktion macht, aber ich sag den patienten immer, sie sollen diese bewegungen auch im weiteren alltag möglichst vermeiden (adduktion, forcierte rotationen, kombinierte bewegungen).
die flexion ist in der regel für 4-6 wochen post-op auf 90° limitiert (vorausgesetzt, es ist kein dorsaler zugang, hier wäre die flex auf höchstens 80° limitiert)
bzgl. physiotherapeutischer befund:
-wir messen immer alle 3 beinlängen (also anatomische, physiologische und funktionelle)
- muskelfunktionswerte testen wir eigenltich von keinen muskeln einzeln, sondern von funktionsgruppen, nämlich hüft-ext, hüft-flex, hüft-abd und benachbartes gelenk: knieext und knieflex
besteht ne parese (zb fußheberparese weil während der op der zb der ischiadicus beleidigt wurde, kann ja passieren), dann wird der MFW natürlich ebenfalls gemessen, da würde ich dorsalextensoren, plantarflexoren, supinatoren und pronatoren messen.
- bzgl. beweglichkeit mess ich natürlich das hüftgelenk (hüft-flex, abd, ext, natürlich keine rotationen und add) und ganz wichtig sind die benachbarten gelenke, hier das kniegelenk (auch mit beweglichkeit der patella) und ggf. SIG und Wirbelsäule (fingerbodenabstand (-bis 90° hüftflex, wenn er denn soweit kommt, natürlich nicht drüber), fersenbodenabstand (auch nur bis 90°-hüftflex, wenn er soweit kommt), oberer und unterer schober, ggf. PIVAMS)
- ich schau dann natürlich bzgl ADLs, was der pat. machen kann udn was nich, was ging vor der OP, was nicht, wie sieht's jetzt aus? ganz wichtig ist auch, ob der pat auf seinem zimmer zb toilettensitzerhöhung und sonstige sitzerhöhungen hat (ganz wichtig bei dorsalem zugang, die dürfen ja höchstens bis 80° flex)
- dann schau ich mir muskelschmerzpunkte an: ursprung und ansatz von iliopsoas, rectus femoris, add, adduktorenkanal, tensor bzw. tractus, pes-anserinus-gruppe, caput fibulae und wo der patient selbst schmerzen angibt
- für tonusveränderungen schau ich insb. iliopsoas an, rectus femoris, adduktoren (die dürften i.d.r. hyperton sein), hypoton dürften die glutaeen sein, also allgemein hüftext. und abd.
- wichtig in der anamnese ist auch zu erfragen, warum der pat die hüfttep bekommen hat (meistens ja aufgrund arthrose, aber auch oft post-traumatisch, schenkelhals# oder sonstwas). bei arthrose wäre wichtig zu erfragen, wie lange die schon bestand, daraus kann man schon schließen, wie sehr sich die tonusverhältnisse geändert haben und was für schmerzpunkte evtl bestehen könnten, etc. (vgl. kapselmuster!)
ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen