Trifft Licht eines bestimmten Wellenlängenbereichs auf das Auge, hat das außer der einfachen Sinnesempfindung (wie „rot“, „blau“) noch komplexere und farbspezifische psychologische Wirkungen. Bei Menschen desselben Kulturkreises bestehen durch Tradition und Erziehung viele Gemeinsamkeiten, aber es bestehen auch individuelle Unterschiede. Solche seelischen Wirkungen der Farbwahrnehmung werden – intuitiv oder bewusst – für Effekte bei der künstlerischen Gestaltung sowie in der Mode- und Werbebranche genutzt. Wieso soll man es nicht in der Therapie nutzen?
Wer kennt es nicht? Er geht in einen Raum, die Wände sind mit Blau gestrichen und es kommt einem "kalt" vor... der gleiche Raum, nun in kräftigen Orange und er wirkt "warm".
Farben stehen in jeder Kultur für verschiedene Begriffe. Blau ist die Farbe der Freiheit, Grün die Farbe der Hoffnung, Rot die Farbe der Liebe... von unserer kulturellen Herkunft können wir uns kaum lösen... und selbst wenn wir das Tape nicht sehen (weil es unter Hose oder Trikot ist), unser Unterbewusstsein verdrängt es nicht.
Es ist ja auch bekannt, dass verschiedene Farben die Wärme der Lichteinstrahlung verschieden aufnehmen. Ein rotes Holzbrett wird wärmer als ein blaues...
Spannend übrigens auch, dass es Blinde gibt, die Farben spüren können, d.h. sie sagen Dir ob das Hemd das sie tragen rot oder grün ist oder welche Farbe die Wand hat mit der sie mit ihrer Hand streichen.
Wann sind Depressionen in unserer Kultur am häufigsten? Im Herbst und Winter! Die Landschaft verliert ihre Farben und wird zunehmend grau...
Wenn Du immer noch davon überzeugt bist, dass Farben keine Rollen spielen, dann lebe eine Woche in einer Wohnung in der es nur Metall und graue Wände gibt.