Hallo Michael,
am leichtesten kommst Du an einen Termin, wenn Du die Lymphdrainage selbst bezahlst.
Ansonsten wäre es einen Versuch wert in Kliniken oder in sehr großen Praxen Termine nachzufragen. Dort kann man so „finanzielle Ausreißer“ wie Lymphdrainage noch am verkraften.
30 Minuten Lymphdrainage wird von den gesetzlichen Krankenkassen mit ca. 16 Euro vergütet = 32 Euro pro Stunde. Bei solch aberwitzig niedrigen Vergütungssätzen kann keine kleinere Praxis ihre Angestellten auch nur halbwegs anständig entlohnen.
Zumal für die Lymphdrainage eine vierwöchige kostenintensive Zusatzausbildung erforderlich ist.
Normale Krankengymnastik (für die keine Zusatzausbildung erforderlich ist) wird mit ca. 38-60 Euro pro Stunde vergütet (je nach Behandlungszeit von 15-25 Minuten).
Ich kenne viele Praxen, die keine Lymphdrainage mehr für Kassenpatienten anbieten, da sie sich – wegen der eh schon schlechten Vergütung durch die Krankenkassen – so niedrige Stundenumsätze nicht mehr leisten können.
Hallo Gunter,
ja, es gibt sie noch, die Therapeuten, die nicht nur hinterm Geld her sind und daher bei Vollzeit pro Monat für brutto 1.760 Euro (11 Euro brutto pro Stunde) zu arbeiten bereit sind. Aber es werden immer weniger. Praxisinhaber finden kaum noch Mitarbeiter, weil die Bezahlung der Physios so gering ist und weil es deswegen immer weniger Schulabgänger gibt, die die Physioausbildung machen.
Unser schöner Beruf fährt wegen der schlechten Vergütungssätze der Krankenkassen gegen die Wand!
Das dürfte eigentlich nichts Neues für Dich sein.
Die Armutsgrenze für eine vierköpfige Familie liegt bei 2.058 Euro netto pro Monat! Ein Physio mit Partner und zwei Kindern müsste schon mindestens 12,90 Euro netto pro Stunde erhalten, um überhaupt an der Armutsgrenze leben zu können.
Und da schreibst Du allen Ernstes von „den Therapeuten, die nicht nur hinter dem Geld herhecheln“?
Ich bin vollkommen fassungslos!
Susan