Also ich habe das besagte Übungsprogramm aus meinem Praktikum in der Praxis liegen. Ich kann es dir nächste Woche übers Handy diktieren, oder mein Chef schickt es dir, falls du ein Faxgerät besitzt.
Puh, das ist ja ganz schön viel, was ihr da machen sollt.
In der Praxis schafft ihr nicht so viel in einer Therapieeinheit! Je nach Krankheitsstadium kannst du mit dem Patient 2-4 Übungen einüben, dann ist er groggy.
Eine Sache verstehe ich nicht so richtig: ihr sollt Mimik und Sprachübungen machen? Das ist eigentlich die Aufgabe von Logopäden. Die Handgeschicklichkeit ist das Feld von Ergotherapeuten. Kennst du jemanden, der dich beraten kann, evl. aus deinem ersten Praktikum?
Fangen wir mal an. Dieses Programm trainiert Haltung, Gleichgewicht, Koordination und ist eine Anbahnung zur Gangschule. Übe es erstmal durch, bevor wir weitermachen.
1. Stand seitlich zur Sprossenwand.Beide Hände fassen
weit oben. Die Füße stehen in Schlußstellung nahe der
Sprossenwand.
Dehnen der seitlichen Rumpfmuskeln durch weites
Herauslehnen des Rumpfes nach rechts und links.
2. aus gleicher AGST den Rumpf so weit drehen, daß
einmal die ventrale, einmal die dorsale Seite der
Sprossenwand angelegt werden kann.
3. Stand mit dem Gesicht zur Sprossenwand, beide Hände
fassen bei gestrecktem Ellenbogen einen Holm möglichst
weit oben.
Nun den Rumpf so weit wie möglich von der
Sprossenwand wegführen.
4. Gleiche AGST. Durch Beugen der Hüft- und Kniegelenke
wird eine Dehnung auf Schultergürtel und Rumpf
gebracht. Bewegungen des Beckens zur Seite können
die Dehnung intensivieren.
5. aus gleicher AGST den Rumpf weit nach hinten lehnen
und locker das Becken nach links und rechts
bewegen.
6. aus gleicher AGST werden die Beine breit gegrätscht
und die Belastung im Wechsel auf das rechte und
linke Bein verlagert.
7. Die seitliche Gewichtsverlagerung wird so
beschleunigt, daß daß das jeweils nicht belastete
Bein vom Boden abgehoben werden kann.
8. Gleicher Bewegungsablauf, das Spielbein tippt
neben, vor oder hinter dem Standbein kurz auf den
Boden auf, bevor es in seine Ausgangsposition
zurückgeführt wird und Gewicht übernimmt.
Das Spielbein kann auch vorn oder hinten überkreuzen.
9. Stand mit rechter/linker Körperseite zur Sprossenwand
in Schrittstellung. Die Rechte/linke Hand greift einen
Holm unter Schulterhöhe. Die Belastung wird auf das
vorn stehende bein und wieder zurück verlagert.
10. Nun wird die Verlagerung des Schwerpunktes auf das
vordere Bein so intensiviert, daß der hinten stehende
Fuß abgehoben werden kann.
11. Bei gleicher AGST wird der Schwerpunkt auf das hinten
stehende Bein verlagert und wieder bewußt zur Mitte
zurückgebracht.
12. wie 10., das vordere Bein wird abgehoben.
13. aus gleicher AGST rascher Wechsel der Schwerpunkt-
verlagerung auf das vorn und hinten stehende Bein.
Dann Bewußtmachen der Belastung in der Mitte mit
gleicher Belastung beider Füße.
14. Stand mit dem Gesicht zur Sprossenwand, beide Hände
halten einen Holm unter Schulterhöhe. Auf Kommando
beginnt der Patient mit Treten auf der Stelle.
15. Aus gleicher Anordnung auf Kommando treten auf der
Stelle, auf akzentuiertes Kommando anhalten in der
Bewegung, so daß ein Bein Standbein, das andere Bein
Spielbein ist.
16. aus gleicher Anordnung auf Kommando treten auf der
Stelle. Auf verabredetes Kommando "nach rechts"
bzw. "nach links" werden die Füße so versetzt, daß
sich die untere Körperhälfte nach rechts bzw. links
dreht, während die obere Körperhälfte durch breites
Greifen am Holm in frontaler Stellung bleibt.
17. aus gleicher AGST werden Nachstellschritte zur
rechten/linken Seite ausgeführt.
18. Stand mit dem Gesicht zur Sprossenwand. Bei
gestrecktem Ellenbogen halten die Hände einen
Holmen unter Schulterhöhe. Das Gewicht wird auf das
rechte/linke Bein verlagert. Das jeweils unbelastete
Bein schwingt parallel zur Sprossenwand vor und
hinter dem Standbein.
19. Aus gleicher AGST wird mit der rechten/linken
Fußspitze mit einem Tuch über den Boden gewischt,
einen Halbkreis oder andere Figuren vor und hinter
dem Standbein beschreibend.
20. Stand Rechts/linksseitig zur Sprossenwand. Die
rechte/linke Hand hält einen Holm in Schulterhöhe.
Das rechte/linke Bein schwingt mit deutlicher Drehung
des Beckens weit vor und zurück.
22. Aus gleicher AGST erfolgt das Vor- und Zurück-
schwingen eines Beines und das Mitschwingen des
kontralateralen Armes. Beim Vorschwingen des Beines
wird das Knie locker in Flexionsstellung gebracht.
23. Gleiche Übung, die Beugung im Kniegelenk wird an das
Zurückschwingen gekoppelt. Beim Vorschwingen wird
ein imaginärer Gegenstand "wegegkickt".
24. Der rechte/linke Fuß wischt mit einem Tuch über den
Boden. Entsprechend zur Vor-Rück-Bewegung schwingt
der kontralaterale Arm.