Hallo Moni,
ich gehe einfach mal davon aus, dass das CT schon vor einigen Jahren gemacht worden ist, zeitnah zum Auftreten Deiner Beschwerden.
Geringe mediale Protrusion L5/S1 mit leichter Impression des Duralsackes,
also eine geringe Vorwölbung der untersten Bandscheibe mit leichter Eindellung des Duralsackes (der Umhüllung der innerhalb der Wirbelsäule verlaufenden Nerven) hört sich, auch wenn es in der Akutphase ziemlich weh tun kann, nicht besonders dramatisch an. Zumal so eine Bandscheibe unter normalen Voraussetzungen auch wieder heilt, also auch die Eindellung des Duralsackes wieder verschwindet.
Die Vermutung liegt sehr nahe, dass Du Dir beim damaligen Renovieren durch Überlastung die Bandscheibe etwas lädiert hast.
Dass die Schmerzen erst kurze Zeit später bei einer so harmlosen Tätigkeit wie Stadtbummel auftraten ist nicht ungewöhnlich. Evtl. hast Du Deiner Bandscheibe durch irgendeine Bewegung oder Haltung den berühmten Rest gegeben.
Nun ist die Frage warum Du nach so vielen Jahren ständig und immer noch Beschwerden hast.
Deiner Beschreibung nach sind Deine Schmerzen haltungs- und belastungsabhängig.
Da Du nicht über ausstrahlende Schmerzen ins Bein klagst, kommt ein Nerv nicht in Frage.
All die Haltungen und Bewegungen, die Du als schmerzauslösend beschreibst, sind mit Beugung, also rundmachen der LWS unter Belastung (Sitzen, Stehen) verbunden. Auch langes Liegen mit gerundetem Rücken gibt Stress auf Gewebe. Strukturen, die beim Rundmachen der LWS unter Dehnung geraten sind in erster Linie die Bandscheibe, zweitens Bänder.
Sowohl die vorgeschädigte Bandscheibe, als auch Bänder mögen keine dauerhafte Dehnung.
Dehnung führt zu Wasserverlust im Bindegewebe, das Gewebe läuft trocken und ist dann nicht mehr belastungsfähig. Allein chemische Veränderungen durch Wasserverlust können Schmerzen verursachen! Vom Dehnungsstress als Schmerzauslöser ganz zu schweigen.
Mit deiner Lokalisation des Schmerzes kann ich leider nichts wirklich konkretes anfangen.
Wir befinden uns in der LWS, soviel ist klar. Aber ob Du Deine Schmerzen in Höhe L1, L2, L3, L4, oder L5 hast? Ist aber auch nicht allzu wichtig.
Fakt ist, Du musst dringend Haltungsschulung machen! Du musst es schaffen, die überlasteten Strukturen zu entlasten.
Des weiteren wären „Hohlkreuzübungen“ einen echten Versuch wert (z.B. nach McKenzie
www.mckenzie.de/). Beispiel: stelle dich breitbeinig hin, lege beide Hände hinten ans Becken, beuge nun den Oberkörper nach hinten und schiebe dabei mit den Händen das Becken so weit wie möglich nach vorne = Hohlkreuz machen. Oft ist diese Übung bei den ersten 5 Mal recht unangenehm, spätestens bei der 10ten Wiederholung gibt sich das.
Ich konnte dich ja nicht untersuchen. Deshalb kann das o.g. Übungsbeispiel nicht mehr als ein gutgemeinter Vorschlag sein.
Ich würde Dir raten, Dir mal einen wirklich fähigen Physiotherapeuten zu suchen, am besten mit Zusatzausbildung in Manueller Therapie. Wichtig ist neben der Untersuchung der Beweglichkeit und evtl. Behandlung Deiner LWS auf jeden Fall, dass Du in der Therapie ordentlich ans Ackern kommst, ganz nach dem Motto:
Ohne Schweiß, keinen Preis! Ebenfalls super wichtig: Haltungsschulung und Schulung von rückengerechtem Verhalten im Alltag. Du solltest echt was tun, für deine LWS, Deine Bandscheibe, Deine Bauch- und Rückenmuskulatur, um wieder ausreichend Stabilität für die Alltagstätigkeiten in Deine LWS zu bekommen.
Gruß von susn