Quadrizepssehnenruptur

Hallo Joe,
Glückwunsch zu Deinen ersten Fortschritten! Ein gutes Gefühl, wenn man sich Stück für Stück verlorengegangene Ressourcen zurückerobern kann. Hast Du den link gesehen, den ich oben eingestellt hatte? Da hast Du Anhaltspunkte für den weiteren Verlauf.
Bei Deinen Übungen immer schön vorsichtig bleiben wegen möglicher Sturzgefahren, und die gesunde Seite nicht überlasten. Mir hatten die Ärzte Bewegung in beliebigem Umfang erlaubt.
Bei mir ist inzwischen seit einiger Zeit der Gedanke an die Verletzung ziemlich in den Hintergrund getreten. Nur beim Sport meldet sich das Bein natürlich noch. Aber im Alltag merke ich (heute genau 14 Wochen nach OP) fast nichts mehr.
Grüße an alle Wolfgang
 
Hallo Joe, hallo alle

bei meinem ersten Sehnenriss durfte ich nur teilbelasten bei gestrecktem Bein. Bei dem jetzigen (gott, hoert sich, als haette ich standig Sehnenrisse) durfte ich voll belasten - die ersten drei Wochen post OP bei 30 Grad, danach zwei Wochen 60 und dann zwei Wochen 90 Grad. Beim ersten Mal hatte ich die gerade Schiene vier Wochen, jetzt die Orthese acht Wochen, wobei ich sie nach sieben Wochen nur noch als stoerend empfand und sie vorzeitig abgelegt habe.... was mein Arzt ok fand. Die Therapievarianten sind also breit gefaechert.

Ich habe die Orthese nach drei bis vier Wochen nachts abgelegt und dann Stück fuer Stueck weggelassen, erst wenn ich nachts raus musste, dann, wenn ich oben im Haus unterwegs war, dann im ganzen Haus. So konnte ich mir meine orthesenfreie Beweglichkeit peu a peu zurueckerobern.

Heute - fast auf den Tag genau zwei Monate nach OP - war ich zum ersten Mal gaenzlich ohne Kruecken unterwegs arbeiten inkl. Zugfahrt von 2,5 Stunden und mehreren Umstiegen, bei der Arbeit viel Stehen, aufstehen, hinsetzen etc. Heut am Ende Tages habe ich etwas gehumpelt, mein Knie schmerzte (irgendwie deutlich mehr als das vor drei Jahren der Fall war, aber vllt truegt mich auch meine Erinnerung) und ich war total auf, aber es hat funktioniert :-) wobei ich auch vorher schon wieder gearbeitet hab, nur eben mit Orthese und Kruecken.

Wolfgang... das freut mich fuer dich, dass es dir so gut geht und macht uns allen Mut! Schoen, dass du hier trotzdem noch schreibst.

Gute Besserung allen!
Das Humpelstilzchen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Humpelstielschen,
das war bei mir genauso in dieser Phase: nach einer neuen, ungewohnten Belastung wurde der Bereich ums Knie dick, warm, schmerzhaft. Offenbar geht das aber nicht anders, doch diese Reaktion wird bei den nächsten Belastungen immer geringer auftreten und immer schneller wieder abklingen.

Aber das:
Humpelstilzchen schrieb:
Bei dem jetzigen (gott, hoert sich, als haette ich standig Sehnenrisse) durfte ich voll belasten - die ersten drei Wochen post OP bei 30 Grad, danach zwei Wochen 60 und dann zwei Wochen 90 Grad.
Zum Vergrößern anklicken....
musst du bitte noch genauer beschreiben: durftest du bei gestrecktem Bein die volle Belastung tragen und darüber hinaus passiv die von dir genannten Winkel beugen, oder (was ich mir nicht vorstellen kann) in den ersten 3 Wochen bereits die volle Belastung auf das 30° gebeugte Bein geben? Das wäre ja eine 60°-Kniebeuge 4 Wochen nach OP??

Humpelstilzchen schrieb:
Ich habe die Orthese nach drei bis vier Wochen nachts abgelegt und dann Stück fuer Stueck weggelassen, erst wenn ich nachts raus musste, dann, wenn ich oben im Haus unterwegs war, dann im ganzen Haus. So konnte ich mir meine orthesenfreie Beweglichkeit peu a peu zurueckerobern.
Zum Vergrößern anklicken....
Dazu hatte ich nicht den Mut. Die Sehne braucht angeblich mindestens 6 Wochen, bis sie eine gewisse Festigkeit an der Naht hat. Wenn du in dieser Zeit ohne Schiene einknickst oder stolperst, kann sie wieder abreißen. Ich habe 6 Wochen keinen Schritt ohne Orthese gemacht - und danach keinen einzigen mehr mit!

Gestern im fitness wieder ein Fortschritt: Beugung fast nicht mehr eingeschränkt, kann tief in die Hocke gehen. Auf der Quadrizepsmaschine bereits ein paar wenige Streckungen auch mit aufgelegten 10kg geschafft. Kleine seitliche Sprünge funktionieren.

Allen alles Gute
Wolfgang (14 Wochen).
 
Hallo Humpelstilzchen, hallo Wolfgang,



Eure Berichte machen mir total Mut, danke dafür. Es ist schon sehr tröstlich zu lesen das man mit einer solchen Verletzung nicht alleine ist, und zu wissen wie die Fortschritte der anderen waren. Daraus kann man für sich selbst ja auch ein Zeitfenster ableiten.

Ich hatte heute wieder Krankengymnastik, und habe geübt bei null Grad Neigung zu laufen, hat schon besser geklappt wie gestern. Danach kam nochmal eine Treppe mit rund 15 Stufen, hoch und runter, auch besser wie gestern. Zudem schaffe ich es jetzt mein verletztes Bein selbstständig aus dem Bett zu bugsieren und wieder zurück, noch ein Fortschritt. Meine OP ist heute genau 7 Tage her.

Wie es aussieht werde ich nun am Montag entlassen – bis dahin werde ich noch selbst im Krankenhaus üben. Am Wochenende läuft ja leider nicht viel.

Ein Frage habe ich noch zur Orthese - nach der Bewegung – als ihr wieder im Bett lagt, habt Ihr das Teil wieder auf 15 Grad Neigung zurückgestellt? Meine Krankengymnastin meinte ich solle die Orthese bei null Grad stehenlassen, dass wäre praktischer wenn ich wieder aufstehe, damit ich direkt auftreten kann. Mach zwar Sinn, aber in der null Grad Stellung kann ich mit dem Teil kaum liegen, da schneiden die Bänder total tief in die Waden ein. Also besser doch jedesmal hin und her stellen?

In diesem Siinne, Euch allen das Beste,

Joe
 
Hallo Joe,

freut mich, von weiteren Fortschritten zu hören!

Ich hatte nur eine nicht verstellbare Orthese. Dennoch möchte ich deiner KG zustimmen, oft steht man im Halbschlaf auf und denkt nicht ans Zurückstellen.

Zum Bein ins und aus dem Bett heben möglichst Körper auf die Seite drehen und mit den unversehrten Abduktoren arbeiten, also Bein seitlich heben.
Grüße Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

Joe, ich hatte eine Orthese, die nur ein Techniker verstellen konnte, daher stellte sich mir die Frage nicht. Aber du kannst die Bänder, die sie befestigen, im Bett etwas lockern, habe ich anfangs auch gemacht, das ist viel angenehmer.

Wolfgang, ja, ich war anfangs auch extrem skeptisch und konnte nicht glauben, dass ich von Anfang an (die Orthese bekam ich zwei Tage nach der OP) bei Vollbelastung des Beins 30 Grad beugen durfte. Durfte und sollte ich aber. Die maximale Beugung in der Orthese wurde auf 30 gestellt und los gings, schon im Krankenhaus hat die PT mit mir geübt, wie ich trotz meiner Angst, die Sehne könnte wieder reissen, beim Gehen voll belaste und richtig abrolle.

Der Arzt hat nach der Naht das Knie bis 90 Grad gegen Widerstand gebeugt... ging ohne Probleme... er sagte, da könne nichts passieren. Die Annahmen zur Dauer der Sehnenheilung liegen bei drei bis sechs Wochen, je nachdem, wen man fragt. Mein Operateur ging von drei Wochen aus, danach wurde der Beugewinkel dann auf sechzig erhöht etc. Bei meinem letzten Sehnenriss hatte ich ja für vier Wochen eine gerade Schiene und Teilbelastung, danach sollte ich ja auch sofort voll belasten und beugen so weit, wie ich konnte (daher hatte ich keine Probleme damit peu a peu die Orthese abzulegen).

Allerdings ist es utopisch, zu denken, man würde nach vier Wochen auch tatsächlich dann 60 Grad Beugung unter Volllast schaffen... das ist viel zu unangenehm zunächst. Ach ja... ich bin übrigens auch von Anfang an ohne Orthese unter die Dusche gegangen... Anti-Rutsch-Matte rein, gut festhalten, wenig bewegen, abtrocknen, Orthese anlegen, Rest abtrocknen, anziehen. Einmal bin ich tatsächlich ausgerutscht, das tat weh, das wars aber gsd auch.

Kleine Sprünge und in die Hocke gehen... davon träume ich, herzlichen Glückwunsch!

Uns allen gute Besserung!
Das Humpelstilzchen
(ist jetzt grundsaetzlich ohne Krücken unterwegs)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Humpelstizchen, hallo Wolfgang,

Ihr macht mir Mut. Ich bin fleißig für Montag am trainieren wenn ich entlassen werden soll. Habe heute schon zweimal die Station rauf und runter geschafft, dazu eine Treppe auch zweimal, d.h. schon deutlich mehr wie gestern.

Ich habe noch etwas Respekt wenn ich entlassen werde, dann muss ich den Weg aus dem Krankenhaus raus schaffen (ist recht weit….), rein ins Taxi, und dann Nachhause. Wir wohnen im zweiten und dritten Stock einer Doppelhaushälfte. Selbst wenn ich mir den dritten Stock am Anfang mal ausklammere (enge, gewundene Treppe), so muss ich um ins Haus zu kommen, erst mal 5 Stufen zur Haustür, und danach ca. 15-20 Stufen eine gewundene Treppe hoch, wobei das Geländer an der Seite ist, an der sich die Stufen verjüngen. Das kann ich im Krankenhaus leider nicht trainieren, aber wird mit Geduld schon klappen.

Mein Arzt hat die Orthese bei Belastung auf null gestellt, jedenfalls mal für den Anfang. Was ich hier gelesen habe, ist auch wichtig das verletzte Knie passiv zu bewegen – das hat die Krankengymnastik gestern bei mir zuletzt gemacht. Deshalb möchte ich die Krankengymnastik am Montag auf alle Fälle noch mitnehmen bevor ich Nachhause fahre.

Ich habe dann am Dienstag einen Termin bei einem Chirurgen zu Nachbehandlung und werde drauf drängen das ich direkt Krankengymnastik verschrieben bekomme, damit ich in der Reha in 5 Wochen nicht wieder bei null anfange. Hattet Ihr auch eine Reha?

Gratuliere Humpelstizchen, 8 Wochen nach der OP wieder so fit zu sein ohne Krücken Zug zu fahren und arbeiten zu gehen. Das finde ich ganz toll – das ist mir Ansporn

Mein Ziel ist das ich Anfang Dezember wieder mit dem Auto zur Arbeit fahren kann (ca. 50 km, keine Automatik), und dann 8-9 Stunden am Schreibtisch überstehe. Mal sehen ob das realistisch ist. Wir werden sehen.

Wolfgang, noch eine Frage - ich konnte den link nicht finden den Du zum Heilungsverlauf einstellt hattest?

Euch beiden alles Gute – wirklich toll dieses Forum gefunden zu haben.

Einen schönen Abend

Joe
 
Hallo alle Miteinander,
jetzt muß ich doch noch mal fragen: Humpelstilzchen, wie sieht Dein Laufen ganz ohne Krücken aus? So ganz "normal"? Und kannst du die Geschwindigkeit erhöhen, bzw. sowas ähnliches tun wie Rennen? Also ich laufe zu Hause schon seit Ewigkeiten ohne Krücken rum, das heißt, eigentlich habe ich die zu Hause nie benutzt. Und draußen bin ich immer nur mit einer unterwegs. Aber obwohl jetzt schon 12 Wochen rum sind laufe ich eher holperig, kann nicht wirklich schnell gehen und ganz ohne Krücke geht es nur sehr kurz. Irgendwie wackelt meine Kniescheibe immer so rum und man hat das Gefühl sie verkanntet sich. Kennt Ihr das? Und ab und an ist das "Panzergefühl" so stark, daß nix mehr geht. Ich finde es seinfach seltsam, daß das Beugen mittlerweile sehr gut geht, da also kein Hinderniss mehr wäre aber das Laufen trotzdem nicht klappt. So vergesslich kann mein Bein doch gar nicht sein ;)

Joe: ich kann mich auch nur anschließen was das tragen der Orthese in der Nacht angeht. Ich hatte einmal die Situation, daß ich mit abgelegter Orthese auf dem Sofa eingeschlafen bin und als es klingelte mal ganz spontan aufgesprungen bin. Das war wrklich nicht schön und extrem schmerzhaft. Man gewöhnt sich daran mit dem Ding zu schlafen und es ist einfach sicherer.
Geduscht hab ich auch von Anfang an ohne. Man will sich ja auch nicht ständig so behindert fühlen. Ich musste mich nur gerade in den ersten Wochen wirklich auch auf das konzentrieren was ich getan habe, weil da ja einfach überhaupt kein Halt im Knie war. Ich denke ein bißchen Mut gehört bei dem ganzen Sehenspaß einfach auch dazu.
Gute Nacht an alle, ob mit oder ohne Orthese ;)
Alexandra
 
Hallo Joe,

du wirst sehr schnell sicherer werden, wenn du erst zu Hause bist... was du schreibst klingt alles wirklich gut!

Bei mir war die Physiotherapie die Reha... und beim letzten Mal sagte mir der Arzt, nach 18 mal Physiotherapie sei bei Kassenpatienten Schluss und die Kasse würde es nur bei besonderer Indikation übernehmen. Ich habe mit PT dieses Mal erst nach knapp 6 Wochen angefangen, das fand ich etwas spät.

Kleiner Tipp: Mein Arzt hat mir PT verschrieben (das sind 20 min zwei mal wöchentlich) und Lymphdrainage (ich such die Diagnose mal raus, das sind nämlich 45 min zwei mal wöchentlixh) zur Narbenmobilisation, um Verklebungen zu lösen bzw zu verhindern. Also habe ich jetzt zeei mal pro Woche eine Stunde PT und wir machen in aller Ruhe das, was gerade Sinn macht... Muskelaufbau mache ich auch täglich zuhause.

Zu Passivbewegung des Knies hatte ich eine Motorschiene, eine Arthromot K1, das kann ich sehr empfehlen, meine Krankenkasse hat die ohne Murren für sieben Wochen übernommen. Frag mal den Operateur oder dann den nachbehandelnden Arzt. Ersetzt für den Anfang auch die PT.

Würde ich mich selbst therapieren können, ich würde folgendes machen:
Motorschiene mind sechs Wochen
Lymphdrainage bzw Narbenmobilisation/-massage zwei bis drei Mal 30 min/Woche (wir haben aus dem sechs x 45 Rezept neun x 30 Minuten gemacht)
PT zwei bis drei Mal die Woche ab Woche 4/5 (je nach Heilungsverlauf)
Rehasport (verschreibt auch der Arzt) an Geräten zusaetzlich nach sechs bis acht Wochen

Aber ich hoffe mal, dass ich nie wieder einen Sehnenriss habe :-)

Schönen Sonntag euch allen!
Das Humpelstilzchen
(gestern Spaziergang 45 min im Wald ohne Krücken... es wird)
 
Hallo euch allen zusammen.

Mein Stand derzeit (2 1/2 Wochen nach der OP)

Im Alltag nur mit der Schiene. Seit gestern habe ich einfach mal die Schiene abgemacht und bin mit Krücken 1 Schritt gegangen, mehr ging nicht. Danach habe ich probiert das Bein im Sitzen immer ein paar cm mal anzuheben bzw. Schmerzfrei zu knicken. Am Anfang ging nichts:) jetzt gehen die cm schon alleine. Und grade eben mal wieder etwas Zeit genommen dazu (man weiß ja nicht was man den ganzen Tag machen soll:)

Und mit Krücken ohne Schiene, durchs Haus gegangen. Verrückt einfach, gestern ging ein Schritt nur. Jetzt ging es so.
Ich glaube der größte Fehler ist, einfach gar nichts machen. Das ist einfach Gift.
 
Hallo zusammen,
hallo Humpelstilzchen,

morgen komme ich wohl Nachhause, heute habe ich die Gelegenheit nochmal genutzt, und habe hier im Krankenhaus trainiert. Mehrere Treppen hoch und runter, in den offenen Bereich, in die Cafeteria wo ich mir ein alkoholfreies Bier als Belohnung gegönnt habe. Heute Abend spüre ich das Knie allerdings, ist auch wieder stärker geschwollen, war wohl doch etwas viel. Aber es hat mich etwas sicherer gemacht.

Humpelstilzchen, danke für den Tipp mit der Motorschiene, der PT, und der Lymphdrainage. Ich werde das morgen früh ansprechen, damit eine solche Empfehlung im Entlassungsbericht steht. Damit denke ich steigt die Wahrscheinlichkeit vom nachbehandelnden Arzt auch ein entsprechendes Rezept zu erhalten. Ich werde mal berichten….

Xander87 – Du wurdest ja dann in etwa genau eine Woche vor mir operiert. Ich weiß nicht ob ich dazu den Mut hätte die Orthese so früh abzunehmen – ich glaube ich warte die 6 Wochen ab um auf Nummer Sicher zu gehen, aber gratuliere. Ja, ich habe auch Angst das mir Zuhause die Decke auf den Kopf fallen wird. Vorher war ich echt angespannt im Job, ich glaube so viel lesen, im Internet surfen, und Fernsehen kann ich gar nicht. Aber warten wir’s ab – die Zeit geht wohl auch rum.

Ich wünsche Euch allen einen guten Sonntagabend.

Joe
 
Hallo Alexandra, hallo alle

ich hab deinen Beitrag gerade erst gesehen, tut mir leid.

Rennen kann ich nicht, mit Laufen meine ich gehen und schnelles gehen. Also immer mit einem Bein am Boden, ohne Sprünge. Springen, hüpfen, joggen... hab ich alles noch gar nicht ausprobiert.

Das Gehen ist allerdings flüssig und da kann ich problemlos das Tempo wechseln. Mein Freund - der gerne spazieren geht, im Gegensatz zu mir - freut sich darüber, dass ich jetzt viel schneller spazieren gehe als vorher... ich war vorher ein echter Schleicher :-) ich glaube, jetzt hab ich im Schnitt ein normales Spaziergaengertempo, so zwischen 3,5 und 3,9 km/h.

Ich hab wohl navh dem letzten Unfall vor drei Jahren mir eine sehr falsche Gehtechnik angewöhnt, daher hat meine PT mit mir das Gehen geübt... wie setze ich den Fuss richtig auf, was macht das Knie dabei, wie rolle ich ab... alles in Einzelschritte zerlegt und langsam geübt und ich habs zuhause trainiert... alles in alles hab ich eine katastrophale Haltung, an der ich jetzt arbeite. Ich hab damals auch immer gesagt, dass mein Bein vergessen hat, wie sich richtiges Gehen anfühlt.

Instabil oder wackelig fühlt sich mein Knie nicht an. Es tut weh, piekst, ziept oder brennt. Bei längerem Stehen war ich bis vor kurzem im Bein völlig steif, das ist jetzt besser. Längere Zeit das Bein unter Belastung beugen ist unangenehm. Aus eigener Muskelkraft bin ich jetzt bei einer Beugung von 115 Grad, passiv etwas mehr.

Xander... lass bitte Vorsicht walten, Geduld ist Gold wert bei dieser Verletzung.

Joe, mach mal so, wie der Arzt sagt, ich glaube, ich hab mich nur getraut, die Orthese etwas früher abzulegen, weil ich das aufgrund des vorherigen Sehnenrisses ganz gut einschätzen konnte (oder glaubte, es zu können). Im Grossen und Ganzen halte ich michan die ärztlichen Verordnungen und ich befolge sklavisch, was meine PT sagt :-)

Bäh, Regen und nasses Laub draussen... mal schaun, ob ich mich heute traue, einen Fuss nach draussen zu setzen... vor Glätte, speziell durch Nässe hab ich einen Heidenrespekt.

Eine schöne Woche euch allen!
Das Humpelstilzchen
 
Zuletzt bearbeitet:
huhu ihr lieben, wie ich sehe macht ihr alle tolle fortschritte.... ist gar nich so einfach quasi bei 0 wieder anzufangen... ich habe das "normale gehen" auch total verlernt iwie... und das geht tierisch auf die hüfte... ich traue mich iwie nicht, beim laufen das operierte bein richtig zu belasten, ich laufe total steif damit teilweise... keine ahnung wie ich das in den griff bekommen soll... beim pt muss ich vor nem riesigen spiegel laufen üben aber ka ob das was bringt... ne motorschiene hatte ich noch nie... wundert mich iwie aber werd die wohl auch nicht bekommen denke ich... ich hoffe der muskel baut sich zügig wieder durchs laufen und übungen auf... was komisch ist, wenn ich aufm rücken liege, hab ich mehr schwierigkeiten mein bein anzuwinkeln, als wenn ich auf ner kante sitze oder aufrecht im bett sitze... das geht dann leichter... alexandre, meine kniescheibe fühlt sich auch komisch an beim bewegen ...zumindest fühlt es sich so an... wie wackelpudding :D
und respekt vor nässe usw hab ich auch total humpekstilzchen... wird noch n lustiger winter :D
 
Hallöchen,

Xander, ich glaube, beim ersten Mal hat meine PT sich nach Kräften bemüht, meine verklebte OP-Narbe zu lockern. Warum fragst du... hast du schon mit PT begonnen?

Alexandra, Heilung passiert eben unterschiedlich schnell. Und ich verstehe deinen Frust und deine Angst so gut! Ich hab auch immer wieder Momente in denen ich genervt bin davon, dass mein Knie noch so oft schmerzt und heiss wird und sich ingesamt so anfühlt, als wäre es zu fest getaped... obwohl ich im Kopf völlig klar hab, dass das normal ist.

Mir hat es beim Gehen lernen sehr geholfen, dass meine PT den Geh"prozess" in kleine Einzelübungen zerlegt hat. Ich hab eine Woche zuhause nur Fuss aufsetzen mit gestrecktem Bein und dann Bein leicht beugen geübt und dann den nächsten Schritt (Ferse aufsetzen, Fuss anspannen, über den ganzen Fuss und den grossen Zeh abrollen) und dann als nächstes den anderen Fuss aufsetzen. Das Ganze lief in Zeitlupe ab und trotzdem hab ich jetzt beim Spazierengehen manchmal das Gefuehl, ich laufe falsch.

Wenn ich die Treppe runtergehe, dann komme ich mir vor wie ein Roboter, der schlecht geölt ist :-) so hackelig ist das noch...

Frag doch mal deine PT, ob sie das Gehen auch in Einzelschritten mit dir üben kann. Und wenn du Angst hast... ich hab nach meinem ersten Sehnenriss ein wingwave-Coaching gemacht, weil ich eine Bewegungsblockade hatte... ich hatte Angst, die Sehne könnte wieder reissen (war mir bewusst aber gar nicht so klar) und konnte zb nicht in die Hocke gehen und auch nicht gut Treppen herabsteigen.

Die Angst war nach kurzer Intervention weg. Ich bin selber Coach und arbeite u.a. mit dieser Methode und bin immer wieder begeistert davon. In Berlin gibts sicher einige wingwave-Coaches.

Gute Besserung euch allen!
Das Humpelstilzchen
(obwohl der Name gar nicht mehr so richtig passt)
 
Hallo zusammen,


Ich möchte mich nochmal melden was es so bei mir gibt. Seit Montagnachmittag bin ich Zuhause, klappt hier halt so mehr schlecht wie recht, wird aber hoffentlich von Tag zu Tag besser. Es ist halt beschwerlich, selbst ein Glas durch die Wohnung zu bringen wird mit zwei Krücken fast unmöglich. Gut zu wissen das ich hier nicht der einzige bin, zumal ich mir hoffentlich von Tag zu Tag Freiheiten zurückerobern kann. Kann also nur besser werden….

Gestern war ich zum ersten Mal in der Krankengymnastik, dort wurde etwas Lymphdrainage und Bewegung, mehr gab’s am Anfang nicht. Ich hatte aber einen recht guten Eindruck, es sah so aus als ob man da genau wüsste worüber man redet. Morgen geht’s wieder hin, mal sehen was dann kommt.

Allerdings gibt es auch Schwierigkeiten mit dem weiterverhandelnden Arzt. Mit der Verschreibung der Motorschiene liefert sich mein Chirurg einen Krieg mit der Barmer Ersatzkasse auf Kosten des Patienten, alles weniger schön. Er hat wohl Angst vor Regress Forderungen. Er verlangt von der Krankenkasse eine schriftliche Bestätigung, dass diese zur Übernahme der Kosten für die Motorschiene bereit ist. Die Barmer sagt dazu, die Motorschiene ist im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgeführt, sogar die Nummer für die Verordnung wurde genannt. Die Verordnung wird bezahlt sofern medizinisch notwendig, d.h. sofern ein Rezept ausgestellt wird. Und über das Rezpet entscheidet der Arzt. Der sagt aber, medizinisch notwendig, ja, aber ohne vorherige schriftliche Bestätigung der KK zur Kostenübernahme kein Rezept. Ich stehe hier also sozusagen vor dem Huhn – Ei Problem, wobei ich glaube es liegt am Arzt. Der KK glaube ich schon das sie eine solche schriftliche Bestätigung nicht ausstellen darf wenn offensichtlich ist das sie zahlt – die Leistung ist im offiziellen Leistungskatlog enthalten. Nächstens möchten die Ärzte sicher eine schriftliche Bestätigung haben, das die Kosten für eine Packung Schmerzmittel übernommen werden. Schon der Hammer. Heute Mittag habe ich dann mal bei der Firma angerufen mit der die Barmer einen Vertrag zum Ausleihen dieser Schienen hat. Die gesetzliche Versicherung würde eine solche Schiene 305,-- EUR für 6 Wochen kosten, privat zahle ich das doppelte wenn ich mich dafür entscheide. Die Dame am Telefon meinte nur, wofür bekommen sie kein Rezpet.

Was würdet Ihr tun? Privat zahlen? Wäre zu überlegen wenn ich den Krankheitsverlauf damit abkürzen könnte. Den Arzt kann ich leider nicht wechseln, die Auswahl für die Unfallchirurgie ist nicht besonders hoch. Orthopäde ist wohl auch keiner empfehlenswert.

Davon abgesehen nehme ich seit gestern wieder 3 x täglich 600 mg Ibuprofen, damit haben die Schmerzen nachgelassen und ich kann mich etwas besser bewegen.

Wobei am PC sitzen immer noch sehr mühsam ist.

In diesem Sinne, allen guten Besserung, im Frühjahr teffen wir uns mal zu joggen….

bis dann,

Joe.
 
hey Joe,

schön, dass du wieder zuhause bist!

Hab ich auch noch nie gehört, dass die KK vor Verordnung die Kostenübernahme bestätigen soll... ich hab ein Rezept bekommen und weil ich die Schiene so schnell wie möglich haben wollte, habe ich der Verleihfirma gegenüber bestätigt, dass ich im Zweifelsfall die Kosten selbst übernehme. Hätte ich auch getan, weil ich die enorm hilfreich finde. Wolfgang hatte diese Schiene aber zB nicht und ihm gehts auch wieder gut. Mich hat zB gar kein Unfallchirurg nachbehandelt, der einzige hier geniesst keinen so guten Ruf. Ich warbei einem Hausarzt, der auch "normaler" Chirurg ist... es geht ja eh "nur" darum, dass er sich mit Wundheilung auskennt und ansonsten stehen die Therapieempfehlungen ja im Krankenhausbrief. Und da in der Praxis eine solche Verletzung recht selten ist, war keine Verordnung je ein Problem.... vielleicht auch eine Option für dich? Gerade jetzt zum Quartalsanfang ist ein Wechsel ja sehr unkompliziert.

Hast du zuhause einen Schreibtischstuhl mit Rollen? Mit dem hab ich mich beim ersten Mal (da wohnte ich alleine) in der Wohnung bewegt, wenn ich etwas transportieren wollte. Mein sehr niedriges Sofa habe ich durch eine Art zusätzliche Matratze aus festem Schaumstoff erhöht, dann war das Aufstehen nicht so schwierig. Flüssigkeiten habe ich grundsätzlich in Flaschen transportier und diese in einen Rucksack oder eine Baumwolltasche, die ich mir um den Hals hängte gesteckt. Warmes Essen auf einem Teller habe ich auf einem Tischchen mit Rollen durch die Wohnung befördert und immer mit den Krücken angestupst... irgendwann hab ich dann einen Schal an das Rollentischchen gebunden und es hinter mir her gezogen. Damit hat sich mein Alltag einigermassen erleichtert. Den Schreibtischstuhl habe ich im Netz bestellt und alleine zusammengebaut... etwas schwierig, ging aber irgendwie.An meine Klingel hab ich nen Zettel gehängt, dass ich etwas länger brauche, damit ich nicht in Hektik verfalle und stürze, wenn es klingelt.

Berichte mal, wie es mit deiner Motorschienenverordnung weitergeht. Ich drück dir die Daumen!

Liebe Gruesse
vom Humpelstilzchen
 
HI:)

@Humpelstilzchen: Ne noch nicht, erst ab der 6 Wochen. Aber hatte mir die Frage gestellt, mmhh wie fängt man damit an bzw. mit was für Übungen.
@Joe: Auch diese kleinen Alltags Probleme:) werden nachlassen. Wohne im Haus und habe Schlafraum im Keller, Pc etc. in der 1Etage. Was war das ein mist am Anfang mit den Treppen, wenn nur mal am Pc wollte. Derzeit kann ich wieder mit einem Teller und Glas die Treppe rauf, runter geht nur was in einer Hand.


Aber das schönste ist:) ich kann wieder problemlos auf der Seite schlafen. Das ist so ein schönes Gefühl. Heute sind 3 Wochen rum und ich fühle mich jeden Tag besser. Mache jeden Tag immer ein paar Übungen für das Operierte Bein, um die Muskeln wieder wach zu bekommen. Aber meiner Meinung zahlt es sich aus. Hoffe ja das ich ab n. Woche wieder Autofahren kann.
 
Hallo Humpelstilzchen, hallo an alle,

danke für die wertvollen Tipps.

Vor zwei Tagen hatte ich mir die Motorschiene (privat) bestellt, und heute Vormittag erhalten. Eine Einweisung habe ich sogar auch noch bekommen. Das Beste kam aber hinterher –das Daumendrücken war erfolgreich - die Kasse übernimmt die Kosten - trotz sich der Arzt mit einem Rezept immer noch quer stellt. Das Schreiben des Arztes reicht als Begründung des medizinisch Notwendigen aus. Da habe ich echt Glück gehabt. Ich hatte mir auch schon überlegt den Arzt zu wechseln, aber davon abgesehen bin ich mit ihm ganz zufrieden.

Heute bekam ich auch die Klammern entfernt, genau 14 Tage nach der OP, war gar nicht schlimm.

Jetzt bin ich weiterhin am üben mich zu bewegen damit ich nicht ganz einroste. Ich habe mir auch zwei 1 ½ kg Hanteln besorgt, und mache mit diesen ein paar Übungen.

Ich hoffe die nächsten Tage kann ich den Alltag noch besser bewältigen. Das mit dem Schreibtischstuhl ist eine gute Idee, kann nur besser werden.

Bis dann und gute Besserung an Euch alle.

Joe
 
Hallo Joe,

schön, dass das mit der Motorschiene geklappt hat!
Was dein Arzt allerdings hat, kann ich nicht ganz nachvollziehen... aber ist ja auch egal, du hast sie ja jetzt...

Von mir gibts nicht wirklich viel Neues... Mittwoch ist die OP 11 Wochen her, einige Verklebungen und Verhärtungen stören noch, es fehlen noch so ca. 7cm bis ich das Bein so beugen kann wie das andere. Treppe hoch und runter klappt je nach Tagesform mal flüssig und mal hackelig, bin aber auch etwas schlapp derzeit, bin müde und hab Gliederschmerzen.

Am WE war ich in der Sauna, das hat trotz Angst vorm Ausrutschen und der Glätte gut geklappt...

Gute Besserung weiterhin!
Liebe Gruesse
vom
Humpelstilzchen
 
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