Hallo,
ich leide selber auch unter dem Phänomen scapula alata seit nunmehr 18 Monaten!
Angefangen hat es im Krankenhaus, in dem ich wegen eines Noro-Viruses festgehalten wurde. Bereits in der ersten Nacht hatte ich wahnsinnige Schmerzen in der rechten, wie auch linken Schulterpartie und dachte ich hätte schlecht gelegen. Allerdings ging der Schmerz nicht weg, sondern wurde teils sogar schlimmer (als Folge bekam ich noch mehr Schmerzmittel). Zwei Tage später habe ich es "geschafft", mit den mir bekannten Dehnübungen den Schmerz zu mindern. Einen Tag später wurde ich entlassen, bemerkte jedoch, dass ich den Arm nicht mehr komplett strecken kann und das rechte Schulterblatt hervorsteht. Gemacht hat man damals nichts, außer Voltaren mit auf den Weg zu geben.
Dann ging es von Arzt zu Arzt und jeder hatte eine andere Meinung dazu: "das ist bekannt und geht mit KG weg"; "Noro kann es nicht gewesen sein, eher die körpereigenen Abwehrkräfte selbst, die den Noro bekämpft haben"; "alles Quatsch, dass muss schon wesentlich länger vorhanden gewesen sein"; "es könnte eine Folge der Infusion gewesen sein" (ich hatte eine Nadel in der rechten Hand); "es könnte eine Folge der der Buscopan/Neuralgin Lösung gewesen sein"... und so weiter.
Zu meinem Problem: Ich kann den rechten Arm heben, auch über 90°, sogar nach oben, allerdings dort nicht mehr ausstrecken; ganz gerade hoch geht also nicht, dann steht er seitlich etwas ab und ich kann ihn nicht heranholen. Nach vorne gestreckt ist er entsprechend kürzer als der linke. Man kann ihn ziehen, dann sieht er genauso aus wie links, sobald man los lässt springt er zurück, da ich ihn nicht halten kann.
Ich habe 2 EMG Ergebnisse: eins vom Anfang und eins nach diversen KG nach 10 Monaten.
Bei der Folgeuntersuchung ist es sogar schlechter geworden:
1. Untersuchung: trapezius ausreichend, serratus gelichtet
2. Untersuchung: trapezius gelichtet, serratus keine Potenziale.
Nach den Befunden vom Neurologen wird im allgemeinen bei mir von einer Lähmung des Serratus gesprochen. Ich weiß nicht, ob ein Teil des Muskels noch arbeiten kann und für die noch möglichen Bewegungen verantwortlich ist, oder ob dies bereits durch umliegende Muskeln ermöglicht wird. Dies entspricht aber den Aussagen der anderen Schreiber (soviel als Bezug zum vorangegangenen Beitrag).
Ich habe auch bereits eine Therapie mit EMS Gerät hinter mir, welches ich bei Bedarf immer anlegen konnte. Auch hier keine Besserung.
Die letzte Aussage des Neurologen: noch einmal 6 Monate warten, dann sind 24 Monate rum, das entspricht in etwa der Länge des Nervs. Ich persönlich habe da keine große Hoffnung mehr.
Da ich jetzt wieder mit Muskeltraining in einem Fitness Studio angefangen hab, wollte ich mich erneut bzgl. Bandagen schlau machen, was ich mal in eine Buch bei einer der Krankengymnasten gelesen hab (und dabei bin ich über diesen Thread gestolpert). Vielleicht hat ja der ein oder andere Erfahrung damit und kann diese teilen.
Ach ja: Fitness Studio hab ich zum Zeitpunkt der Erkrankung schon ein paar Jahre nicht gemacht, in sofern unterscheidet sich mein Verlauf von dem des Thread-Erstellers.
Und zum Thema Schmerzen: ich hatte anfangs immer wieder Schübe von sehr starken Schmerzen, die mich besonders nachts davon abgehalten haben, schlafen zu können. Einziger Ausweg: Novalgin Tropfen! Nachdem diese nach ein paar Wochen verklungen waren hatte ich ein halbes Jahr später nochmal so einen starken Schub über mehrere Tage. Aushilfe hier war eine Akupunkturtherapie meines Orthopäden mit 3 (sehr intensiven) Sitzungen. Bereits nach der ersten waren die Schmerzen soweit reduziert dass es mir wie ein Glücksgefühl vorkam. Nach der zweiten hab ich sie fast gar nicht mehr verspürt.
Grüße
K