Hallo zusammen,
heute war ich bei der Massage und ich habe sie Überlebt. Ja, ich habe sie Überlebt, so fühle ich mich im Moment wirklich, ganz ehrlich. Das war die mit Abstand schlimmste Massage, die ich bis jetzt hatte. Ich hatte mir vorher im Kopf mehrere Themen „zurecht gelegt“, über die ich dabei zur Ablenkung mit meinem Masseur reden wollte (einschließlich das Thema Stopp-Sagen während der Massage). Aber dazu hatte ich nicht die geringste Chance. Mein Masseur hat zwar auch versucht, über das Thema KG eine Unterhaltung anzufangen, aber „Dank“ der Schmerzen konnte ich kaum antworten. Das ist auch etwas, was mir im Moment (wegen der Schmerzen) fehlt, die Gespräche, die Ablenkung mit ihm dabei, man kann mit ihm über alles Mögliche sehr gut Reden. Die einzigste schmerzfreie Stelle, an der ich heute kurz mit ihm Reden konnte, das waren die Schultern, dort tat es zwar leicht weh, aber im Vergleich zu allen anderen Stellen sind die Schultern im Moment Massagemäßig der „Himmel auf Erden“. Die einzigste Stelle, an der ich mal Luft holen und durchatmen konnte. Der Rest war die absolute „Hölle auf Erden“ und das meine ich verdammt Ernst.
Aber jetzt soll bloß keiner auf die Idee kommen, meinen Masseur dafür zu verurteilen, derjenige kriegt es dann mit mir zu tun (Grins). Ich will mir ja helfen lassen und wie A. schon bei der KG gesagt hatte, dass ich eine große Herausforderung bin, das gleiche gilt mit Sicherheit auch für die Massage. Und wenn mein Masseur nicht so einfühlsam und verständnisvoll wäre, dann hätte ich es auch schon längst abgebrochen. Er muss im Moment unter meinen Reaktionen auch sehr „leiden“ und das ist mir schon ziemlich peinlich. Ich weiß, dass es mir ihm gegenüber eigentlich nicht so peinlich sein müsste, aber so schlecht wie heute hatte ich mich in seiner Gegenwart noch nie unter Kontrolle (die Schmerzen waren aber auch verdammt heftig). Und aus „Angst“ vor meiner Reaktion „traut“ sich S. ja auch Mittwochs nicht so richtig an die Beine ran und versucht immer nur, die Verkrampfung etwas zu lösen, aber wenn sie mein Zucken merkt, hört sie mit dem Druck auch immer sofort wieder auf.
Ich konnte mich dieses Mal echt nicht zusammen reißen, habe es an sämtlichen Stellen kaum ausgehalten (einschließlich am unteren Rücken, selbst das war heute schon fast zu hart für mich). Ich war nur am Zappeln, konnte die Beine gar nicht stillhalten, habe mehrmals laut aufgestöhnt, habe geflucht ohne Ende und ansonsten sehr, sehr viel die Luft angehalten (mein Kreislauf ging dabei mächtig in den Keller). Heute gab es auch keine „schlimmste“ Stelle, jede einzelne Stelle tat höllisch weh, selbst bei normalem Druck. Bei richtigem Druck habe ich auch mehrmals Stopp gesagt, ich hätte es beim besten Willen nicht ausgehalten. Aber jedes Mal, wenn der Schmerz anfing, habe ich mir gedacht, denk an letzte Woche, so darf es nicht wieder werden, reiß dich zusammen und halte es irgendwie so lange wie möglich aus. Aber einen Beißring hätte ich heute auch wirklich gut gebrauchen können. An eine Unterhaltung war dabei ja schließlich eh nicht zu denken.
Als er mit dem linken Bein anfing, hielten sich die Schmerzen noch in Grenzen, allerdings nur, bis er mit gezieltem Druck unterhalb des Knies ging. Das war schon so verdammt heftig, dass ich einen Aufschrei und Stöhnen nicht mehr unterdrücken konnte. Und dann ging die Hölle richtig los, als er an das rechte Bein ging. Diese Schmerzen waren unbeschreiblich, schon beim schwachen Druck zucke ich zusammen und kann kaum stillhalten. Egal an welche Stelle er dort geht, es war kaum auszuhalten. Das ganze Bein ist im Moment eine sehr empfindliche Schmerzzone. Ganz schrecklich. Über mehrere Stellen an der Wade bis einschließlich unterhalb des Knies. Am Oberschenkel hatte ich meine Hand mal wieder gar nicht unter Kontrolle, die Außenseite tat höllisch weh und ich wollte seine Hand am liebsten mehrmals wegziehen. Ich habe immer nur gedacht, verdammt noch mal, reiß dich zusammen, nimm die Hand weg und laß ihn weiter machen. Er will dir doch nur helfen und ich will endlich diese Schmerzen loswerden, also lass ihn endlich in Ruhe weiter machen.
Als er dann in die Kniekehle ging, bekam ich vor Schmerzen ganz heftige Schweißausbrüche (eine absolute Seltenheit bei mir Frierpitter!!). Das ist mir (bis heute) nur ein Mal passiert, als er damals am linken Schulterblatt war und ich die „Sterne gesehen habe“, dabei hatte ich auch Schweißausbrüche, aber nicht ganz so heftig wie heute. Ich konnte mein Bein auch kaum noch stillhalten. Ich habe immer wieder versucht, mit dem linken Fuß den rechten Fuß „festzuhalten“ und runter zu drücken. Das „Ende vom Lied“ war, dass ich in den Füßen einen kleinen Krampf bekam und es deswegen auch aufgegeben habe. Davon habe ich ihm nichts gesagt, ich hatte ja eh schon genug mit den anderen Schmerzen zu kämpfen.
Er konnte heute auch noch so oft sagen, dass ich locker lassen sollte (gar keine Chance, das schaffe ich mit diesen Schmerzen nicht) und mal wieder tief durchatmen sollte. Ich finde es ja wirklich super gut, dass er mit aufpasst, bevor ich noch völlig zusammen klappe, aber heute habe ich so intensiv die Luft angehalten und ansonsten nur so flach geatmet, dass mein Kreislauf mächtig zusammen gebrochen ist. (Nach der Massage war es mir sehr schwindelig und sehr wackelig auf den Beinen). Im Schulterbereich war es dann, wie geschrieben, sehr gut auszuhalten. Wirbelsäule und LWS-Bereich waren auch super gut erträglich. Aber der untere Rücken rechts und links war dann Schmerzmäßig kein großer Unterschied zum rechten Bein. Auch das habe ich kaum ausgehalten. So heftig war es wirklich schon Ewigkeiten nicht mehr. Als er links unten dran war, hatte ich meine Hand auch nicht im geringsten mehr unter Kontrolle. So oft wie heute habe ich ihn dabei schon lange nicht mehr berührt, aber ich kam absolut nicht dagegen an, ich hatte die Kontrolle über meine Reaktionen voll und ganz verloren.
Dann ging es hart weiter. Als ich mich auf den Rücken gedreht habe, habe ich ihn zuerst gebeten, besser mit dem linken Bein anzufangen, weil ich rechts halt die absolut meisten Schmerzen habe. Zuerst, bei den flacheren Griffen, war auch noch alles in Ordnung und ich konnte es einigermaßen aushalten. Aber sobald er gezieltere Griffe angewendet hat, wurde der Schmerz auch am linken Bein immer intensiver. Sowohl am Unterschenkel- als auch am Oberschenkel (dort wie immer an der Außenseite), ich konnte mich nicht mehr überwinden und stillhalten. Ich habe nur gedacht, wenn es dort schon so schlimm ist, wie wird dann das rechte Bein.... Und das war dann wieder die Hölle. Insbesondere die Stelle unterhalb des Knies, die ich letztens selber beim Abtasten „entdeckt“ hatte. Ich habe wirklich gedacht, gleich würde ich unter die Decke gehen. Dieser Schmerz geht durch und durch. An der Stelle hat sich übrigens auch ein neuer blauer Fleck gebildet. Ein Fleck geht, einer kommt... Grins...
Wenn ich heftige Schmerzen habe, habe ich im Gesicht immer 2 typische Reaktionen, zum einen den Mund, dass ich entweder die Lippen kräftig zusammen drücke oder mir auf die Unterlippe beiße (völlig im Unterbewusstsein natürlich) und dann meine Augen, die ich im Reflex total zusammen kneife. Dagegen komme ich nie an. Ich habe vorhin dann zwar versucht, das rechte Bein einigermaßen still zu halten (auch als er an den Oberschenkel ging, das ganze Bein ist schmerzmäßig die Hölle), aber ich hatte jegliche Kontrolle längst verloren. Ich habe dann versucht, mich mit Bewegungen des linken Beins etwas abzulenken, aber auch das hat nicht wirklich geholfen. Ich habe dann nur noch meine Arme vors Gesicht genommen, um meine heftige Reaktion etwas zu verbergen. Obwohl, was heißt „verbergen“, dass ich starke Schmerzen habe das weiß und merkt er auch so, ohne mich dabei anzusehen, dafür gibt es mehr als genug eindeutige Reaktionen (und die sind bei mir ganz bestimmt nicht gespielt, so gut könnte ich nie im Leben „Schauspielern“). Und eine "Heldin" kann ich im Beinbereich kein bisschen spielen. Nach der Massage bin ich wegen dem Kreislauf noch etwa 10 Minuten liegen geblieben. Anschließend bekam ich am Empfang noch ein Glas Wasser (die Dame hat mich die ganze Zeit über gehört und ich habe habe ihr so Leid getan - wie peinlich!!!). Wenn ich dann höre, dass manche Menschen sagen können, dass eine Massage eine angenehme Entspannung sein soll, dann werde ich immer mächtig neidisch. Bei mir ist das leider ganz und gar nicht der Fall.
Diese Massage war aber auch wirklich hammer-hart. Aber trotzdem muss ich „zugeben“ (und deswegen bin ich auch stolz darauf, dass ich es trotzdem oder gerade wegen der Schmerzen durchgezogen habe), dass sie mal wieder super gut geholfen hat!!! Der Rücken ist im Moment absolut schmerzfrei. Beide Oberschenkel merke ich gar nicht, ebenso die Knie. Nur in den Waden (in beiden Seiten) habe ich im Moment noch ein leichtes Ziehen, so wie ein Muskelkater. Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, wenn ich es jetzt regelmäßig durchziehe (was geplant ist), dass die Beine dann im Laufe der Zeit, genauso wie der Rücken, besser werden, nur dieser Gedanke an eine zukünftige Besserung hält mich im Moment aufrecht (einschließlich der KG-Übungen). Ich nehme mal an, dass dieser „Muskelkater-Schmerz“ morgen hoffentlich besser sein wird. Aber gut, dass ich vorher nicht gewusst habe, was für Schmerzen insgesamt auf mich zukommen, ich glaube nicht, dass ich dann jemals den Mut gehabt hätte, um überhaupt mit dieser Therapie anzufangen. Gut, dass dieser extreme Schmerz erst jetzt, mitten in der Therapie dazugekommen ist. Ehrlich gesagt, jetzt habe ich vor der Reha noch mehr Angst, speziell vor der Massage von jemand Fremden. Aber wer weiß, wann ich die Zusage dafür bekomme, vielleicht hat mein Masseur bis da hin das schlimmste ja schon im Griff (hoffentlich), sonst wird es mir dort mehr als peinlich!!!!!
Jane