Hallo,
auch ich habe mich in diesem doch unbeliebten Club angemeldet. Am ersten Tag des Skiurlaubes hat es mich bei der letzten Abfahrt, und das am Ostersonntag (Ei ins Nest gelegt) geschmissen. Bereits die Diagnose bei einem Allgemeinarzt war Tossy 3 bzw. Rockwood 4-5 und dabei ist es auch geblieben.
  
  Keine Operation   
Nach diversen Arztbesuchen, um verschiedene Meinungen bei diesem umstrittenen Thema zu haben, hat mir dann ein bekannter Schulterspezialist geraten, mich nicht operieren zu lassen. Die führende Klinik für Schulterbeschwerden ist die Atos Klinik in Heidelberg und München rund um Professor Dr. Habermeier, dem Schulterguru Europas. Ich persönlich war bei seinem ehemaligen Oberarzt Dr. Schäfer.
40 % alle Chirurgen Tossy 3 solle man nicht mehr operieren    [/H3]
  Für mich war entscheidend, welche Fragen mir der vermeintliche Spezialist stellte, um dann eine Empfehlung aus zu sprechen. Ich habe mich vorab im Netz umfassend informiert um vorbereitet zu sein. Ein Tip: Im Netz gibt es hierzu eine interessante Doktorarbeit. 
Eine Aussage hierin: Eigentlich sagen 40 % alle Chirurgen Tossy 3 solle man nicht mehr operieren, nur 19 % halten sich aber daran (das Geldsäckel muss halt gefüllt sein). Wichtig ist hier, an den richtigen Arzt zu geraten, der sein Handwerk versteht. Unbedingt mehrere Meinungen einholen, am besten auch einen bekannten Schulterspezialisten aufsuchen.
Jetzt aber zu den entscheidenen Fragen, nach umfassender Untersuchung:
1. Was sind Sie von Beruf?
2. Was machen Sie für einen Sport?
Ich persönlich bin Banker und mache sehr viel Sport (MTB, Badminton, Studio, Klettern). Trotzdem wurde mir von einer Operation abgeraten. Diese Aussage wollte ich aufgrund meiner eigenen Recherchen auch hören. Von Spezialisten wird heute nur noch bei Spitzensportlern und Schwerstarbeiten operiert.
konservativen und der operativen Methode
Dies vor dem Hintergrund, dass es keine nachweislichen Unterschiede zwischen der konservativen und der operativen Methode gibt. Auch das Arthrose Risiko ist absolut gleich und individuell. Bei der operativen Methode dauert der Heilungsprozess viel länger, ganz zu schweigen von dem OP Risiko (siehe hierzu die vielen Erfahrungen im Netz).
Der Nachteil der konservativen Methode ist, das man mit dem Höcker auf der Schulter leben muss. Schönheitswettbewerbe kann man damit sicherlich nicht mehr gewinnen (Schnief).
   Das Schlüsselbein hat  keine Verbindung     
Die Klaviertaste, und das war ja die Frage, bleibt im Wesentlichen bestehen. Sicherlich ist  mit Muskelaturaufbau einiges zu verbessern, aber das Schlüsselbein hat halt keine Verbindung mehr. Auch bei der Beweglichkeit wird wohl eine kleine Einschränkung vorhanden bleiben, die man aber nach Aussagen meiner Ärzte im Alltag nicht merken sollte.
Ich sitze heute, am 12 Tag nach meinem Unfall, gelangweilt zu Hause, werde aber so schnell wie möglich wieder arbeiten gehen.
 Gestern habe ich mit der Krankengymnastik begonnen,      
bin hier von meinem Therapeuten, den ich seit vielen Jahren kenne, aber etwas zurückgepfiffen worden. Ich kann den Arm mittlerweile wieder über die 90 Grad Grenze bewegen, soll dies aber vermeiden. Dies vor dem Hintergrund, dass die Verletzung doch eine sehr lange Zeit braucht um aus zu heilen. 
Man sollte dem Bindegewebe doch Zeit lassen um sich zu bilden. Eine komplette Ausheilung ist erst nach 300 - 500 !!!!! Tagen gegeben. Dies heisst aber nicht, dass man vorher keinen Sport machen kann, sondern die richtige Dosis und den richtigen Zeitpunkt finden muss. Von meinem Therapeuten habe ich ein Trainingsprogamm erhalten, welches ich jetzt täglich ausübe.
Ich hoffe, mit meinen Ausführungen dem ein oder anderen einen Tip gegeben zu haben. Ich habe auch von den vielen Hinweisen im Netz partizipiert und hoffe, für mich die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Eine OP ist übrigens auch nach 3 Monaten noch möglich.  
Ich wünsche allen Leidensgenossen gute Genesung. Vielleicht kann der eine oder andere mal darüber berichten, wie seine Genesung fortgeschritten ist.
Vielen Dank.
Wölfle