Unklare Schulterschmerzen

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MrNiceGuy

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Hallo,
ich habe eine Frage bezüglich eines Schulterpatienten, ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Kasuistik:
Der Patient hat vor 4 Monaten beim Fußball einen Ellenbogen in seinen Deltoideus hineingeschlagen bekommen. Es war schmerzhaft und er konnte ca. 2 Wochen seine SChulter nicht mehr bewegen.
Jetzt ist die Schulter noch schmerzhaft bei horizontaler retroversion, bei 90 Grad ABD und IR oder AR, alles endgradig schmerzhaft. Beim Schlafen auf der Sculter oder nach Tragearbeiten ist die Schulter schmerzhaft.
Bei Ruhepalpation ist kein SChmerz provoziertbar auch die Widerstandsteste sind negativ. Bei 90 Grad ABd ist im Bereiche des Deltoideus pars spinalis der Schmerz provozierbar.

Ich würde mich über Gedankenanstöße, Tipps und Ratschläge sehr freuen.
Danke schon mal im voraus
Gruß
Daniel
 
Ist von Seiten des Orthopäden mal ein Ultraschall des Deltoideus gemacht worden?
Ansonsten schon mal das ACG untersucht worden?
Denkst Du, dass es ein lokaler Schmerz oder ein referred Pain ist?
Ist der Schmerz durch wiederholte Bewegungen in die schmerzhaften Richtungen zu beeinflussen?
Gruß von susn
 
Danke für deine Antwort!
Mit dem Ultraschall hatte ich ihm auch schon gesagt, aber in dieser richtung wurde noch nichts unternommen.
Das ACG ist frei und bereitet auch keine weitern Probleme. Es ist auf jedenfall ein lokaler Schmerz.
 
Hallo Daniel,
es besteht die Möglichkeit, dass die durch das stumpfe Trauma gebildete Narbe bei den von Dir beschriebenen Bewegungen und Belastungen mit Schmerz reagiert, d.h., dass sie dafür noch nicht dehnfähig, bzw. belastungsfähig genug ist. Dieses Problem könntest Du durch wiederholte Bewegungen in die schmerzhaften Richtungen, bzw. isometrische Anspannung in der schmerzhaften Position positiv beeinflussen.
Gruß von susn
 
Hallo Susn,
danke für deinen Ratschlag, ich werde es mal versuchen, wie lange meinst du müßte ich die VAriante durchführen, bis es besser werden könnte.
 
Hallo Daniel,
wenn eine unzureichende oder eine bindegewebige Organisation der Narbe die Ursache für die Schmerzen sein sollte, dann hängt die Dauer für die Besserung der Beschwerden davon ab
1) ob das durch das stumpfe Trauma zerstörte Muskelgewebe regeneriert ist,
2) ob, und das geschieht bei einer großen Verletzung von Muskelgewebe oder dem Fehlen von physiologischen Reizen, bzw. zu starken Reizen während der Regeneration, Fibroblasten in das Muskelgewebe eingewandert sind, also kontraktiles Muskelgewebe durch Bindegewebe, ersetzt worden ist.
3) ob Faktoren vorliegen, die eine Heilung verunmöglichen, wie z.B. ein nicht resorbiertes Hämatom, Myositis ossificans, etc.
Bei der zweiten Variante lässt der Erfolg wesentlich länger auf sich warten, da Bindegewebe eine turn-over-rate von ca. 500 Tagen hat. Darauf jetzt weiter einzugehen würde den Rahmen hier sprengen. Als Literatur hierzu wären die Bücher von Frans van den Berg (Angewandte Physiologie, Band 1 und 3) empfehlenswert.
Bei Variante eins geht die Schmerzreduktion zügig, meist ist schon nach der ersten Behandlung ein deutlicher Erfolg zu spüren.
Bei beiden Varianten heißt es für den Patienten richtig zu ackern, da gibt es nichts geschenkt!

Vorher würde ich aber auf jeden Fall den Patienten zum Ultraschall schicken um ernsthaftere Probleme (Myositis ossificans, Kompartment, etc.) auszuschließen, die dann nicht mehr in Deinen Bereich fallen würden. Die Beschwerdedauer von 4 Monaten sollte einen auf jeden Fall bedenklich stimmen!

Mehr Infos findest Du hier:
www.physiotherapie.de/showthread.php?t=2901
www.dr-gumpert.de/html/muskelfaserriss.html
www.medizinfo.de/sportmedizin/muskeln/prellungen.shtml
www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=51673 (ziemlich weit unten „Muskelverletzungen)
Gruß von susn
 
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