Hallo Toast,
Hexenmeister hat hier im Forum folgende Frage gestellt: "Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?".
Darauf hin habe ich von meiner Erfahrung geschrieben, dass ich alles selbst finanziert habe. Meine Eltern hatten nicht genügend Geld, da es meine erste Ausbildung war bekam ich nichts vom Arbeitsamt, Bafög bekam ich knapp 200 Mark, für eine staatliche Schule war mein Zeugnis zu schlecht, also blieb mir nichts anderes übrig als 3 Jahre jobben zu gehen um die Ausbildung an einer privaten Schule finanzieren zu können. Umsonst wollte mich nämlich keine Schule ausbilden.
Glaube mir, dass ich es mir oft einfacher gewünscht hätte, nämlich finanzkräftige Eltern zu haben oder Geld vom Arbeitsamt zu bekommen. Es war auch nicht prickelnd auch während der Ausbildung freitags und samstags abends kellnern zu gehen. Nebenbei noch Lernen, Freund, Freunde. Aber es ging, musste gehen und es war eine schöne und gute und fröhliche Zeit. Ein Mitschüler und Zimmernachbar ist am Wochenende 30 Stunden Taxi gefahren. Wenn er es sich hätte aussuchen können, er hätte die Zeit wohl auch lieber mit seiner Freundin verbracht.
Ich finde überhaupt nichts schlimmes dabei, sich zu erkundigen, ob es eine Chance auf finanzielle Unterstützung gibt für Bücher oder dergleichen. Und ich denke, dass mein Tipp mit den gebrauchten Büchern und mit dem 1 Woche jobben für die Berufskleidung nicht unverschämt war.
Schlimm finde ich aber die Einstellung, dass manche in diesem Forum der Meinung sind, nur andere für die Finanzierung der Ausbildung verantwortlich sind (Arbeitsamt, Eltern, oder sonstwer).
Wenn ich etwas will, brauche ich auch die Kraft (um Deine Wortwahl beizubehalten) um das Gewollte zu erreichen. Das hat mit Geld scheffeln überhaupt gar nichts zu tun. Aber es hat sehr wohl etwas damit zu tun, wie es um das eigene Engagement später in Bezug auf Fortbildungen steht.
Wenn schon heute die Fachbücher ein Problem darstellen, wie will man später die Fortbildungen finanzieren? Von dem üppigen Gehalt eines PT, der 38,5 Stunden die Woche arbeitet?
Wenn schon heute die Kraft und Zeit gerade ausreicht um die Schule zu besuchen und zu lernen, wo will man später die Kraft dafür herholen um montags bis donnerstags zu arbeiten, den Freitag, Samstag, und Sonntag auf der Fortbildung zu verbringen und ab Montag Morgen wieder eine Arbeitswoche vor sich zu haben? Und ganz nebenbei noch lernen?
Gruß von susn