Jeder Arzt und jeder Therapeut sollte möglichst schnell ein möglichst unverkrampftes Verhältnis zum menschlichen Körper bekommen. Das Getue, ob man sich auszieht oder nicht, finde ich höchstens pubertär, aber nicht mehr.
Es ist heute üblich, dass man sich beim Arzt nicht mehr auszieht, dementsprechend ist auch die Qualität der Untersuchungen. Der Körper ist ein Ganzes, und Stoff stört beim Untersuchen und Behandeln eigentlich immer. Bei einer Massage ist es mir am liebsten, wenn der Patient unbekleidet ist. Die Stellen, die ich gerade nicht massiere, decke ich mit einem Handtuch zu, dann hat er schon mal das Gefühl, nicht ganz nackt zu sein.
Wenn ich vom Tractus iliotibilais bis hinauf zum Beckenkamm massieren soll, kann ich in dieser Region keine Hose gebrauchen. Wenn der Patient sich nicht ausziehen will, ist es auch in Ordnung, gedrängt wird keiner. Wenn ich nur die HWS mache, dann braucht er die Hose nicht auszuziehen, aber wann mache ich schon eine HWS isoliert?
Über dem Kreuzbein kann man den Plexus lumbosacralis detonisieren, indem man einige Minuten ganz langsam kreisend massiert. Nach 5 bis 10 min merkt der Patient, dass sich über die gesamte WS eine Enstpannungswoge bewegt. Jetzt kann man sich höherarbeiten zur BWS und HWS, macht in meinen Augen viel mehr Sinn. Und 15 min. Massage sind eh ein Schmarrn. Wenn der Patient einen Benefit will, sollte er sich und dem Therapeuten eine Stunde gönnen und stattdessen etwas weniger mit dem Handy telefonieren.
Hackethal ist mit seinem gesamten OP-Team reglemäßig gemeinsam in die Sauna gegangen. Ich finde das sehr gut, wenn jeder jeden nackt kennt. So interessant ist ein Nackerter auch wieder nicht. Geht mal zum FKK!
Und versucht, möglichst neutral zu werden und das auch auszustrahlen. Dann habt ihr als Frauen keine Probleme, Männer zu behandlen und umgekehrt. Ich würde mich als Mann ungern von einer Frau behandeln lassen, wenn ich das Gefühl hätte, sie habe ein gestörtes Verhältnis zu meinem Körper.