Hallo Steffen,
erg- (griech.) oder ergo- = Arbeit, Tat.
trop- (griech.) = auf etwas wirkend
troph- (griech.) oder -trophie = Nahrung, Ernährung
Ergotrop (lt. Pschyrembel) = wirksam im Sinne einer Mobilisierung der Energien, die zur Selbsterhaltung in der Auseinandersetzung mit der Umwelt notwendig sind.
Trophotrop (lt. Pschyrembel) = auf die Ernährung gerichtet.
Vielleicht kennst du die Begriffe eher unter Verbrauchs- und Baustoffwechsel.
Vor zum Beispiel einer Prüfung bist du garantiert ergotrop getunt. Alle Systeme laufen auf Hochtouren, der Blutdruck steigt, der Puls geht schneller, dein Körper und dein Gehirn sind auf maximale Leistungsbereitschaft eingestellt. Das wäre das ergotrope Tuning.
Wenn du dich hingegen richtig schön pappesatt gegessen hast, bist du eher müde und wenig leistungsbereit (der Parasympathikus aktiviert die Verdauung). Das wäre dann ein trophotropes Tuning.
Entscheidend ist, dass die erhöhte sympathische Aktivität neben einer "Mobilisierung der Energien" eben auch eine Vasokonstriktion auslöst, die wiederum zu einer Unterversorgung des Gewebes führt = ergotropes Tuning. Je mehr ein Gewebe auf beständige Versorgung angewiesen ist, desto eher sind die Auswirkungen bemerkbar.
Knorpel ist zum Beispiel nicht auf arterielle Durchblutung angewiesen, Bindegewebe dagegen sehr.
Gruß von susn