JaneCooper
New member
Hallo zusammen,
mein heutiger Bericht erfolgt erst so spät, weil ich mit dem Netbook große Probleme hatte. Im Moment scheine ich mit Computern irgendwie auf dem "Kriegsfuß" zu stehen, sie wollen nie so, wie ich es will.
Mein heutiger Tag war eine absolute Katastrophe. Ich sage mal so, die Depressionen sind in "voller Blüte", mit so einer Heftigkeit habe ich selber kein bisschen gerechnet. Wenn ihr mich heute so sehen könntet, dann würdet ihr wahrscheinlich einen Schock bekommen, ich habe feuerrote Augen, zum Glück sehe ich nicht immer so schrecklich aus! Der heutige Tag hat mich sehr an den Reha-Tag erinnert, an dem ich dort den totalen Durchhänger hatte.
Heute Nachmittag habe ich eine "Hiobsbotschaft" bekommen, auf die ich hier jedoch nicht näher eingehen werde. Zuerst stand ich danach etwas unter Schock und völlig neben mir. Irgendwie war für mich in diesem Moment die Realität völlig fern. Ich bin dann auch völlig "cool" zu meiner Therapie gegangen.
Heute waren wir im Geräteraum und sind dort an die Beinpresse gegangen (also das Gerät, von dem ich in der Reha "weg geschickt" worden bin, weil leichte Gewichte eh nichts bringen würden). Diese Übung haben wir mit verschiedenen Gewichten ausprobiert, von super leicht bis so schwer, dass ich sie kaum noch bewegen konnte.
Dann sollte eigentlich nur eine kleine Pause kommen. So wie immer hat mein Physiotherapeut mich gefragt, was es bei mir so neues geben würde. In diesem Moment war es bei mir völlig Aus und mir kamen die Tränen geschossen. Ich habe ihm dann von der "Hiobsbotschaft" erzählt und von diesem Moment an war an Training nicht mehr zu denken, der ganze Frust und die Traurigkeit kam bei mir durch und ich konnte mich nicht mehr beruhigen. Das war mir in diesem Moment super peinlich, aber ich kam absolut nicht dagegen an. Naja, jetzt hat mein Therapeut mich halt auch mal von "dieser Seite" kennengelernt.
Den Rest der Zeit hat er dann sehr lieb und nett mit mir darüber gesprochen, um mich wieder einigermaßen zu beruhigen (der Vorteil vom heutigen Tag war, dass mein Vertrauen ihm gegenüber dadurch deutlich gestiegen ist). Er meinte auch schon, dass ich mich von diesen Depressionen bloß nicht zu weit runter ziehen lassen darf, sonst komme ich da nicht mehr raus. In diesem Moment habe ich nur gedacht, dass er gar nicht weiß, wieviel Wahrheit in diesem Satz steckt. Davor habe ich ja selber Angst. Ich hätte ja selber nie gedacht, dass man sich dadurch im Charakter immer mehr ändern würde. Ich meine relativ ruhig und still war ich ja immer schon, aber seit der Reha, seitdem die Depressionen dort schlimmer geworden sind und ich keine vernünftige Betreuung mehr habe, ist es bei mir wesentlich schlimmer und intensiver geworden (ich denke dabei gerade an die Arbeit, wo ich mich in der letzten Zeit immer und immer mehr "einge igelt" habe). Zum Glück komme ich zumindest noch mit einzelnen Personen gut ins Gespräch (das gilt zwar nicht für alle Menschen, aber für einige).
Anschließend war ich zur Massage, die wie immer sehr gut geholfen hat. Die Schmerzen, die ich gestern noch hatte, insbesondere unter dem rechten Fuß, die ich bei jedem Schritt gemerkt habe, sind im Moment Gott sei Dank mal wieder ganz weg. Dass mein Masseur für mich und mein aktuelles Problem Verständnis hat, das wusste ich aus früheren Gesprächen. Wir haben zwar über mein Problem gesprochen, aber nicht ausschließlich. Ich muss sagen, mit seiner heutigen Themenvielfalt hat er es sehr gut geschafft, mich auf andere Gedanken zu bringen und etwas abzulenken. Und bei ein paar von seinen Kommentaren konnte ich mir ein Grinsen auch nicht verkneifen.
Z. B. haben wir unter anderem über einen Arzt gesprochen, bei dem ich selber mal in Behandlung war. Dieser Arzt hatte immer gute Sprüche drauf, mit denen er mich oft zum Lachen gebracht hat. Als er dann vorhin den Namen des Arztes erwähnt hat, vielen mir sofort wieder diese Sprüche ein, an die ich schon lange Zeit nicht mehr gedacht habe. Dadurch wurde ich dann wirklich mal ein bisschen von meinen aktuellen Sorgen abgelenkt, was mir seelisch auf jeden Fall in diesem Moment gut getan hat.
Anschließend bin ich dann noch Schwimmen gegangen, zuerst 25 Minuten Schwimmen und danach noch 15 Minuten Training mit den Nudeln wobei ich mich mal wieder so richtig beim Boxen "Austoben" konnte. Das habe ich so lange gemacht, bis mir schon wieder die Tränen gekommen sind und ich das Training dann lieber beendet habe.
Zu Hause habe ich mich zunächst völlig erschöpft etwa 2 Stunden lang hingelegt (zwischendurch habe ich noch mit einer Freundin telefoniert) und anschließend hat mich der Ehrgeiz dann wieder gepackt (von den Depressionen darf ich mich nicht völlig runter ziehen lassen, das wäre das Schlimmste, was ich machen könnte). Ich habe mich dann gegen 22.30 Uhr noch aufs Fahrrad geschwungen und bin wieder eine halbe Stunde geradelt (7 1/2 Kilometer, so wie letzte Tage auch). Das hat wieder super gut getan.
Der absolute Nachteil des heutigen Tages war, dass mir das ganze total auf den Magen geschlagen ist und ich deswegen keinen Appetit hatte (heute habe ich 2 Brötchen, einen Joghurt und etwas Salat gegessen). Klar wollte ich weniger Essen (und dadurch abnehmen sowieso), aber mein Problem ist, dass ich normalerweise nur beim Essen Trinke. Mit anderen Worten, ich habe heute den ganzen Tag über gerade mal 4 Gläser getrunken, dass das viel zu wenig ist, das braucht mir jetzt keiner zu sagen. Aber wenn ich nichts Esse, dann Trinke ich halt auch nichts... Ich weiß, daran muss ich mich unbedingt gewöhnen, aber das fällt mir total schwer!!
Ich muss bzw. will jetzt eh sehen, dass ich mein Leben bezüglich meiner Essgewohnheiten auf Dauer irgendwie umstelle, allerdings weiß ich noch nicht so genau, wie ich das hinbekommen soll. Ich bin halt immer erst spät zu Hause und habe dann großen Hunger und möchte schnellstmöglich das Essen fertig haben. Das, was mir auch "den Hals gebrochen hat", das ist eine "Pommes-Bude", oder besser gesagt ein griechischer "Gyros-Salon", der rund 300 Meter Luftlinie von mir entfernt ist. Mein Institut liegt ja etwas mehr als einen Kilometer entfernt. Bei schlechtem Wetter fahre ich immer mit der Straßenbahn (es sind 2 Haltestellen fast von Tür zu Tür und die erste Haltestelle liegt auch noch direkt vor dieser "Pommes-Bude"). Bei schönem Wetter laufe ich die Strecke meistens auch und mit hungrigem Magen schaffe ich es nur ganz selten daran vorbei zu gehen. Ich bin dort längst zur Stammkundin geworden und bin mit den Besitzern per Du. Ich habe im Moment deswegen etwas Angst vor dem "JoJo-Effekt". Jetzt passe ich zwar auf, aber was ist, wenn ich wieder im Alltagstrott bin. Dass ich mich auf jeden Fall in irgendeiner Art und Weise umstellen muss, das ist mir schon klar, sonst werde ich das Ziel, das ich mir selber bis zum Sommer gestellt habe, niemals erreichen.
Jane
mein heutiger Bericht erfolgt erst so spät, weil ich mit dem Netbook große Probleme hatte. Im Moment scheine ich mit Computern irgendwie auf dem "Kriegsfuß" zu stehen, sie wollen nie so, wie ich es will.
Mein heutiger Tag war eine absolute Katastrophe. Ich sage mal so, die Depressionen sind in "voller Blüte", mit so einer Heftigkeit habe ich selber kein bisschen gerechnet. Wenn ihr mich heute so sehen könntet, dann würdet ihr wahrscheinlich einen Schock bekommen, ich habe feuerrote Augen, zum Glück sehe ich nicht immer so schrecklich aus! Der heutige Tag hat mich sehr an den Reha-Tag erinnert, an dem ich dort den totalen Durchhänger hatte.
Heute Nachmittag habe ich eine "Hiobsbotschaft" bekommen, auf die ich hier jedoch nicht näher eingehen werde. Zuerst stand ich danach etwas unter Schock und völlig neben mir. Irgendwie war für mich in diesem Moment die Realität völlig fern. Ich bin dann auch völlig "cool" zu meiner Therapie gegangen.
Heute waren wir im Geräteraum und sind dort an die Beinpresse gegangen (also das Gerät, von dem ich in der Reha "weg geschickt" worden bin, weil leichte Gewichte eh nichts bringen würden). Diese Übung haben wir mit verschiedenen Gewichten ausprobiert, von super leicht bis so schwer, dass ich sie kaum noch bewegen konnte.
Dann sollte eigentlich nur eine kleine Pause kommen. So wie immer hat mein Physiotherapeut mich gefragt, was es bei mir so neues geben würde. In diesem Moment war es bei mir völlig Aus und mir kamen die Tränen geschossen. Ich habe ihm dann von der "Hiobsbotschaft" erzählt und von diesem Moment an war an Training nicht mehr zu denken, der ganze Frust und die Traurigkeit kam bei mir durch und ich konnte mich nicht mehr beruhigen. Das war mir in diesem Moment super peinlich, aber ich kam absolut nicht dagegen an. Naja, jetzt hat mein Therapeut mich halt auch mal von "dieser Seite" kennengelernt.
Den Rest der Zeit hat er dann sehr lieb und nett mit mir darüber gesprochen, um mich wieder einigermaßen zu beruhigen (der Vorteil vom heutigen Tag war, dass mein Vertrauen ihm gegenüber dadurch deutlich gestiegen ist). Er meinte auch schon, dass ich mich von diesen Depressionen bloß nicht zu weit runter ziehen lassen darf, sonst komme ich da nicht mehr raus. In diesem Moment habe ich nur gedacht, dass er gar nicht weiß, wieviel Wahrheit in diesem Satz steckt. Davor habe ich ja selber Angst. Ich hätte ja selber nie gedacht, dass man sich dadurch im Charakter immer mehr ändern würde. Ich meine relativ ruhig und still war ich ja immer schon, aber seit der Reha, seitdem die Depressionen dort schlimmer geworden sind und ich keine vernünftige Betreuung mehr habe, ist es bei mir wesentlich schlimmer und intensiver geworden (ich denke dabei gerade an die Arbeit, wo ich mich in der letzten Zeit immer und immer mehr "einge igelt" habe). Zum Glück komme ich zumindest noch mit einzelnen Personen gut ins Gespräch (das gilt zwar nicht für alle Menschen, aber für einige).
Anschließend war ich zur Massage, die wie immer sehr gut geholfen hat. Die Schmerzen, die ich gestern noch hatte, insbesondere unter dem rechten Fuß, die ich bei jedem Schritt gemerkt habe, sind im Moment Gott sei Dank mal wieder ganz weg. Dass mein Masseur für mich und mein aktuelles Problem Verständnis hat, das wusste ich aus früheren Gesprächen. Wir haben zwar über mein Problem gesprochen, aber nicht ausschließlich. Ich muss sagen, mit seiner heutigen Themenvielfalt hat er es sehr gut geschafft, mich auf andere Gedanken zu bringen und etwas abzulenken. Und bei ein paar von seinen Kommentaren konnte ich mir ein Grinsen auch nicht verkneifen.
Z. B. haben wir unter anderem über einen Arzt gesprochen, bei dem ich selber mal in Behandlung war. Dieser Arzt hatte immer gute Sprüche drauf, mit denen er mich oft zum Lachen gebracht hat. Als er dann vorhin den Namen des Arztes erwähnt hat, vielen mir sofort wieder diese Sprüche ein, an die ich schon lange Zeit nicht mehr gedacht habe. Dadurch wurde ich dann wirklich mal ein bisschen von meinen aktuellen Sorgen abgelenkt, was mir seelisch auf jeden Fall in diesem Moment gut getan hat.
Anschließend bin ich dann noch Schwimmen gegangen, zuerst 25 Minuten Schwimmen und danach noch 15 Minuten Training mit den Nudeln wobei ich mich mal wieder so richtig beim Boxen "Austoben" konnte. Das habe ich so lange gemacht, bis mir schon wieder die Tränen gekommen sind und ich das Training dann lieber beendet habe.
Zu Hause habe ich mich zunächst völlig erschöpft etwa 2 Stunden lang hingelegt (zwischendurch habe ich noch mit einer Freundin telefoniert) und anschließend hat mich der Ehrgeiz dann wieder gepackt (von den Depressionen darf ich mich nicht völlig runter ziehen lassen, das wäre das Schlimmste, was ich machen könnte). Ich habe mich dann gegen 22.30 Uhr noch aufs Fahrrad geschwungen und bin wieder eine halbe Stunde geradelt (7 1/2 Kilometer, so wie letzte Tage auch). Das hat wieder super gut getan.
Der absolute Nachteil des heutigen Tages war, dass mir das ganze total auf den Magen geschlagen ist und ich deswegen keinen Appetit hatte (heute habe ich 2 Brötchen, einen Joghurt und etwas Salat gegessen). Klar wollte ich weniger Essen (und dadurch abnehmen sowieso), aber mein Problem ist, dass ich normalerweise nur beim Essen Trinke. Mit anderen Worten, ich habe heute den ganzen Tag über gerade mal 4 Gläser getrunken, dass das viel zu wenig ist, das braucht mir jetzt keiner zu sagen. Aber wenn ich nichts Esse, dann Trinke ich halt auch nichts... Ich weiß, daran muss ich mich unbedingt gewöhnen, aber das fällt mir total schwer!!
Ich muss bzw. will jetzt eh sehen, dass ich mein Leben bezüglich meiner Essgewohnheiten auf Dauer irgendwie umstelle, allerdings weiß ich noch nicht so genau, wie ich das hinbekommen soll. Ich bin halt immer erst spät zu Hause und habe dann großen Hunger und möchte schnellstmöglich das Essen fertig haben. Das, was mir auch "den Hals gebrochen hat", das ist eine "Pommes-Bude", oder besser gesagt ein griechischer "Gyros-Salon", der rund 300 Meter Luftlinie von mir entfernt ist. Mein Institut liegt ja etwas mehr als einen Kilometer entfernt. Bei schlechtem Wetter fahre ich immer mit der Straßenbahn (es sind 2 Haltestellen fast von Tür zu Tür und die erste Haltestelle liegt auch noch direkt vor dieser "Pommes-Bude"). Bei schönem Wetter laufe ich die Strecke meistens auch und mit hungrigem Magen schaffe ich es nur ganz selten daran vorbei zu gehen. Ich bin dort längst zur Stammkundin geworden und bin mit den Besitzern per Du. Ich habe im Moment deswegen etwas Angst vor dem "JoJo-Effekt". Jetzt passe ich zwar auf, aber was ist, wenn ich wieder im Alltagstrott bin. Dass ich mich auf jeden Fall in irgendeiner Art und Weise umstellen muss, das ist mir schon klar, sonst werde ich das Ziel, das ich mir selber bis zum Sommer gestellt habe, niemals erreichen.
Jane